Nächtliche Zeitreisen in die Geschichte
Lange Museumsnacht im Bezirk Güssing
Was Simon Reisinger im Landtechnikmuseum St. Michael am meisten interessiert? "Die Traktoren. Daheim haben wir einen Steyr 800", sagt der Schüler aus Rosendorf mit leuchtenden Augen.
Auch bei Lotte Temmel kommen Erinnerungen hoch. "Eine Waschrumpel, ein Struwwelpeter-Buch, alte Wahlplakate, Figuren aus den Linde-Kaffeepackungen" - das alles hat sie im Geschichte(n)haus in Bildein wiederentdeckt.
Die Welt der Vorfahren
Die "Lange Nacht der Museen" bot vielen die Gelegenheit, der eigenen Vergangenheit oder der ihrer Vorfahren nachzuspüren. Im Freilichtmuseum Gerersdorf führte Museumsgründer Gerhard Kisser Besuchergruppen durch das Ensemble alter Bauernhäuser und Wirtschaftsgebäude. Elektrisches Licht war tabu, nur Kerzen - wie einst üblich - erhellten die alten Häuser. Aus der Schauschmiede durften Besucher sich frisch geschmiedete Erinnerungsstücke mit nach Hause nehmen.
Auch im Weinmuseum in Moschendorf und im Auswanderermuseum in Güssing begaben sich Gäste auf Zeitreise in die Geschichte des Südburgenlands. "Die Auswanderung wurde in den 20er Jahren den Leuten schön dargestellt und schmackhaft gemacht. Aber viele haben es drüben nicht geschafft und mussten mittellos wieder nach Hause zurück", erzählte Franz Heidenwolf bei seinen Führungen.
Bugenlandweit kamen 7.500 Besucher zu der vom ORF organisierten "Langen Nacht" in 38 Museen.
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