Große Trauer
Alterzbischof Alois Kothgasser ist am Donnerstag verstorben

Der beliebte Erzbischof Alois Kothgasser verstarb am Donnerstag in Salzburg im Kreise seiner Angehörigen. | Foto: BezirksBlätter Archiv
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Der ehemalige Erzbischof von Salzburg und Innsbruck Alois Kothgasser, ist am Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren verstorben. „Er war das freundliche Gesicht Gottes für uns im Haus.“

TIROL/SALZBURG. Wichtige Orte für das Leben, Lernen, Lehren und Wirken von Alois Kothgassers waren St. Stefan im Rosental in der Südoststeiermark, Turin, Rom, Benediktbeuern in Bayern, die Diözese Innsbruck, insbesondere Innsbruck als Ort der Bischofsweihe und Telfs sowie die Erzdiözese Salzburg. Kothgasser lebte nach seiner Emeritierung ab 2014 im Kloster der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol) und von 2022 bis zu seinem Tod im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.

Hermann Glettler und Alois Kothgasser | Foto: Sigl
  • Hermann Glettler und Alois Kothgasser
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Diözesanbischof 

Die Ernennung zum Diözesanbischof von Innsbruck erfolgte am 10. Oktober 1997, die Bischofsweihe empfing er am 23. November 1997 im Dom zu St. Jakob in Innsbruck. Von der Amtsübernahme am 10. Jänner 2003 bis zur Annahme des Rücktritts am 4. November 2013 war Kothgasser der 90. Bischof von Salzburg, der 89. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 78. Erzbischof. Für die Zeit der Sedisvakanz wurde er zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese bestellt. Nachfolger Weihbischof Franz Lackner OFM aus Graz wurde am 12. Jänner 2014 in sein Amt als Erzbischof eingeführt.

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Trauer

Die Diözese Innsbruck und die Erzdiözese Salzburg trauern um den emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser. Der 86-Jährige starb am Donnerstagabend in seiner Wohnung im Priesterseminar in Salzburg, wie die Erzdiözese Salzburg auf der Website kathpress.at mitteilte. Kothgasser verstarb in Anwesenheit seiner nächsten Angehörigen, die ihn im Gebet während seines Übergangs begleiteten. Alois Kothgasser litt zuletzt unter schwerer Krankheit, die sich nach einer Gehirnblutung im vergangenen November entwickelt hatte. Dennoch nahm der Erzbischof noch am 9. Februar an einem Gottesdienst zum 60. Jubiläum seiner Priesterweihe in der Kapelle des Salzburger Priesterseminars teil.

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„Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken. Die Spur, die er als Bischof vorzeichnete, weiterzugehen, war nicht schwer. Morgen werden wir zu einer ersten Trauersitzung zusammentreten, um die weiteren Dinge zu bereden und zu beschließen. Beten wir für unseren lieben verstorbenen Emeritus, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat", so Erzbischof Franz Lackner.

Seit seinem 85. Geburtstag im Jahr 2022 residierte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg. | Foto: BezirksBlätter Archiv
  • Seit seinem 85. Geburtstag im Jahr 2022 residierte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.
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Über Kothgasser

Alois Kothgasser ist am 29. Mai 1937 in Lichtenegg im heutigen Bezirk Südoststeiermark geboren. Seine Heimatpfarre war St. Stefan im Rosental. 1955 trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos (SDB) ein. Sein philosophisch-theologisches Studium absolvierte Kothgasser an der Päpstlichen Hochschule der SDB in Turin-Crocetta, seine Promotion zum Doktor der Theologie erfolgte 1968. Am 9. Februar 1964 empfing er die Priesterweihe. Von 1969 bis 1977 war er Dozent für Dogmatik an der Università Pontificia Salesiana in Rom. Zwischen 1978 und 1982 war er dort außerordentlicher Professor. Mehrere Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Salesianer-Hochschule in Bethlehem. Ab 1982 lehrte Kothgasser Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern und war in verschiedenen akademischen Funktionen dort tätig. Von 1982 bis 1988 sowie zwischen 1994 und 1997 war er Rektor dieser Hochschule.

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Ernennung zum Bischof

Die Ernennung zum Diözesanbischof von Innsbruck erfolgte am 10. Oktober 1997, die Bischofsweihe empfing er am 23. November 1997 im Dom zu St. Jakob in Innsbruck. Von der Amtsübernahme am 10. Jänner 2003 bis zur Annahme des Rücktritts am 4. November 2013 war Kothgasser der 90. Bischof von Salzburg, der 89. Nachfolger des heiligen Rupertus und der 78. Erzbischof. Für die Zeit der Sedisvakanz wurde er zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese bestellt. Nachfolger Weihbischof Franz Lackner OFM aus Graz wurde am 12. Jänner 2014 in sein Amt als Erzbischof eingeführt. Alois Kothgasser war bis 2017 Großprior der „Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ in Österreich und bis 2016 Generalpräsident der „Catholica Unio Internationalis“.

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Würdigung

Bei der Verleihung des Kothgasser-Preises am 5. Mai 2023 würdigte Weihbischof Hansjörg Hofer den Stifter des Preises in Form eines Porträts. Es sei seine „echte, tiefe Freundlichkeit, seine Nähe zu den Menschen und seine tiefe Volksverbundenheit“, die den emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser auszeichne. Zudem sei er ein „Freund der Jugend“. Mit dem Preis habe er die jungen Menschen fördern, fordern und sie wertschätzen wollen, erzählte Weihbischof Hofer bei dem festlichen Anlass.

Besonders lagen Kothgasser auch das Priesterseminar und die Sorge um geistliche Berufe am Herzen. Noch nach seiner aktiven Zeit und vor allem als er mit den Alumnen im Seminar zusammenlebte und betete, war er vielen Vorbild in Lebens- und Gebetsführung. „Er war das freundliche Gesicht Gottes für uns im Haus“, sagte Tobias Giglmayr, Rektor des Salzburger Priesterseminars, über die Zeit Kothgassers im Seminar.

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