Chef-Weitenrichter Manfred Mayr sagt Bergisel Adieu

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INNSBRUCK/SEEFELD. Die 62. Vierschanzentournee ist Geschichte, für den Kemater Manfred Mayr war es die 38. und die letzte als Chef-Weitenrichter am Berg Isel. Die Faszination dieses Sportes fesselt den 69-Jährigen schon seit seiner Jugend. "Als Achtjähriger hat mich mein Vater zum Berg Isel-Springen mitgenommen, in den 50er Jahren ist noch der Bubi Bradl gesprungen", erinnert sich Manfred. Seither wollte er kein Springen in Innsbruck mehr auslassen.

Weitenmesser gesucht
Die große Chance eröffnete sich ihm bei der 25. Springer-Tournee, Weitenrichter waren gesucht. Manfred überlegte nicht lange, kam so ganz nah an die landenden Adler heran und konnte weiterhin die Stimmung im Hexenkessel aufsaugen. Seit 1977 ist der Landebereich der Springerstars sein Einsatzgebiet, ab 1987/88 sogar als Bereichsleiter der manuellen Weitenmessung. Bis heute und trotz Videoweitenmessung (Seit 1991) hat der "analog" gemessene Wert nicht an Bedeutung verloren.
So richtete Manfred Mayr am 4. Jänner 2014 zum letzten Male seine gegenüber auf der anderen Seite stehenden Weitenmesser an den Tafeln ein, macht Anweisungen an das Security-Personal auf der Stiege und übermittelt die mit dem Auge gemessenen und von seinen Kollegen/innen angezeigten Weiten der Springer per Datenleitung an die Jury im Turm. "Wir sind auf den halben Meter genau", ist der Weiten-Chef stolz auf das geschulte Auge seiner Leute hinter den Metertafeln. "Jeder Weitenmesser hat genau nur einen engen Bereich in seinem Blickfeld und meldet mir mit Handzeichen, wenn der Springer bei ihm aufgesetzt hat."
Stolz und gerührt nahm Manfred Mary immer wieder Ehrungen für seinen Einsatz entgegen: 1993 Goldenes Ehrenzeichen der Tournee; 2001 Silbernes Ehrenzeichen vom Verein Bergisel-Skispringen und im Vorjahr, anlässlich seiner vorletzten Tournee, das Goldene Ehrenzeichen vom S.C. Bergisel.

Einsatz beim Nordic Combined Triple in Seefeld
Als Weitenrichter macht Mayr auch nach dem Abschied vom Berg-Isel weiter: In Seefeld ist er seit über 20 Jahren in dieser Funktion im Einsatz, und wird es noch lange bleiben, wenn es nach ihm geht: "Bis ich die Stiegen runterfalle", meint der Rentner mit einem Lachen. Die familiäre Atmosphäre hier gefällt ihm, übermittelt vom warmen Kampfrichterturm-Stüberl aus die Daten an die Jury. Heuer freut er sich auf eine Premiere im Weltcup der Nordischen Kombination: In Seefeld kommt vom 17. bis 19. Jänner 2014 erstmals ein "Nordic Combined Triple" zur Austragung, drei Tage lang wird Spannung pur versprochen und am Sonntag, 19.1., der Gesamtsieger ermittelt!

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