Happy End für Erntehelfer
2014 brach der Skandal um einen Absamer Bauern aus: Er soll seine Erntehelfer ausgebeutet haben.
ABSAM. Kürzlich kam man zu einer Einigung und die Erntehelfer bekamen eine Vergleichszahlung. Ein Rückblick auf die Geschehnisse 2014: Der Besitzer eines der traditionsträchtigsten Betriebe Absams ist 2014 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geraten. Er soll zwei seiner Erntehelfer in "sklavenähnlichen Zuständen" beschäftigt haben. Eine 7-Tage-Woche, Überstunden und Arbeiten außerhalb ihres Vertrages sollen die zwei Rumänen geleistet haben. Die Entlohnung war spärlich: zirka 660 Euro im Monat. Eine aufmerksame Absamerin hat den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) eingeschaltet, der gegen den Bauern Sturm lief. Kürzlich machte der ÖGB in einer Pressekonferenz die Einigung mit dem Gemüsebauern publik. Demnach sollen die zwei rumänischen Erntehelfer pro Kopf 8.750 Euro bzw. 3.600 Euro erhalten. Die Streitsumme betrug damals über 60.000 Euro, die man jedoch vor Gericht nicht zur Gänze geltend machen konnte. "Nur ein Teil – um die 30.000 Euro", erklärt der Sekretär der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Bernhard Höfler. "Laut dem Kollektivvertrag für Erntehelfer können nur Leistungen der letzten drei Monate geltend gemacht werden."
Neue Arbeit in Tirol
2014 mussten die zwei Brüder noch bangen. Sie wollten anonym bleiben, denn sie hatten Angst, sie würden keine Arbeit mehr bekommen. Heute arbeiten sie in einem Betrieb im Stubaital und sind erleichtert, dass es eine Einigung mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber gibt. Höfler meint: "Wir haben ihnen empfohlen, das Angebot, mit dem der Bauer auf uns zugekommen ist, anzunehmen. Das haben sie auch getan. Weitere Verhandlungen würden viele Jahre dauern und an den Nerven der Klienten zerren."
Für den Gemüsebauern ist das Thema mit der Einigung vom Tisch, er sieht sich aber auch in seinem Recht bestätigt, denn es soll während der Verhandlungen teilweise zur "Aufdeckung von Lügen" gekommen sein. Ihm war es wichtig, schnellstmöglich eine Einigung zu erzielen, die für beide Parteien annehmbar sei, sagte er auf BEZIRKSBLÄTTER-Anfrage.
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