Gesundheit
Rose und May sind echte Alltagswunder
Mit einem Assistenzhund wird der Alltag, zum Beispiel als Rollstuhlfahrer, deutlich leichter.
Semering (nic). Rose und May arbeiten täglich mehr als zwölf Stunden. Kati Kohoutek bildet seit Jahren in Semering Assistenzhunde aus, die Menschen mit Beeinträchtigungen oder Erkrankungen, wie Diabetes im Alltag unterstützen. "Wichtig ist es dabei auch, dass die Hunde eigene Pausen-Zeitfenster bekommen," erklärt die engagierte Hundetrainerin.
Rose und May sind Schwestern und gehören zur Rasse der Golden Retriever. Sie sind lebhaft, liebevoll und verantwortungsbewusst. So leicht lassen sich die Vierbeiner im Training und später im Alltag von den üblichen Dingen, die die Aufmerksamkeit eines Hundes schnell auf sich ziehen, nicht ablenken. Das ist auch gut so. Denn beide werden für einen wichtigen Job ausgebildet.
Hilfe im Alltag
Während die eine Schwester demnächst eine Rollstuhlfahrern im Alltag überall hin folgen wird, ist die andere Expertin darin, lebensbedrohliche Zustände bei einem jungen Diabetes-1-Patienten sofort zu erkennen.
"Wichtig ist es, dass die Assistenzhunde ihre späteren Besitzer überallhin, auch zu Arztterminen, begleiten dürfen," weiß Kati Kohoutek. Assistenzhunde unterliegen einem strengen Prüfungsreglement, bei dem es auch um das Wesen des Tieres, aber auch um das Gelernte geht. Die Ausbildungsdauer liegt bei rund zwei Jahren.
Emotionale Bindung
So lange leben die Hunde bei ihr in Semering, mit ihr, dem Lebensgefährten und den eigenen beiden Therapiehunden. Die Bindung ist zwangsläufig eng, das Abgeben am Ende der Trainingsphase emotional nicht immer leicht. "Aus professioneller Sicht ist das aber natürlich kein Problem," versichert die Hundetrainerin.
Teure Ausbildung
Obgleich die Arbeit der Assistenzhunde gesetzlich klar geregelt ist und immer gefragter wird, finden Betroffene keine finanzielle Unterstützung für die Anschaffung eines Tieres in finanzieller Hinsicht. Die Kosten für die Anschaffung und Ausbildung liegen im hohen fünfstelligen Bereich und können für einen Blindenhund zum Beispiel bis zu 40.000 Euro betragen.
"Das ist oft schwierig und die Unterstützung der Betroffenen durch Spenden ist gefragt," weiß die 37-Jährige, die mit ihren zahlreichen Ausbildungen im Bereich des Hundetrainings eine echte Expertin ist und mit der Profession im zweiten Anlauf ihrer Traumberuf gefunden hat. Der Unterstützungsfond des zuständigen BM ist leider häufig schon aufgebraucht.
Übrigens. Wenn Rose und May im Training sind, tragen sie "Arbeitskleidung" in Form von einem Halstuch und einem Geschirr, auf denen deutlich "Assistenzhund in Ausbildung" steht. Und dann wünscht sich Kati Kohoutek nichts so sehr, als dass niemand die Konzentration und das Miteinander zwischen Trainerin und Hund stört. Das heißt sie bittet darum, dass niemand, das Gespräch sucht oder die beiden freundlichen Golden Retriever streicheln möchte.
Daten und Fakten
Name: Kati Kohoutek
Beruf: Hundetrainerin für Assistenz- und Therapiehunde für Menschen mit mindestens 50 % Behinderung
Unternehmen: pfotenassistenz.at
Wohnort: Semering b. Nötsch
Alter: 37 Jahre
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