Zehnte Weiberfasnacht in Imst
Großes Jubiläum für geballt-kreative Frauenpower

Die Imster Weiberfasnacht bot wahrlich den perfekten Rahmen für lachende Gesichter und sprühende Lebensfreude - hier zu sehen die Steampunk-Truppe.
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  • Die Imster Weiberfasnacht bot wahrlich den perfekten Rahmen für lachende Gesichter und sprühende Lebensfreude - hier zu sehen die Steampunk-Truppe.
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Am Unsinnigen Donnerstag versammelten sich rund 210 Frauen und Mädchen zur Jubiläums-Weiberfasnacht in Imst. Sie zelebrierten die kreative Energie und die starke Gemeinschaft, die sich bereits zum 10. Mal gemeinsam für das Festigen einer dynamisch herangewachsenen Tradition – weiblich besetzt – engagiert. Pünktlich um 15 Uhr erfolgte der Auftakt mit der Entmachtung des Bürgermeisters und der Übernahme der Stadtregentschaft. Der starke Publikumsandrang bestätigte erneut den Erfolg dieses weitum beliebten Events, das heuer erstmals unter der Alleinorganisation der ursprünglichen Gründerinnen Hannah Schöpf und Naemi Mayr stand.

Symbolische Machtübernahme

Mit großem Aufmarsch und Präsentation der 16 Gruppen, die alle Generationen vereinen, startete die Weiberfasnacht 2024 am Sparkassenplatz. Zum Eröffnungsritual gehört das Abschneiden der Bürgermeisterkrawatte, gefolgt von der Schlüsselübergabe durch Stefan Weirather, der symbolisch die Stadtgeschicke in die Hände der Frauen legte. Als Motto für den Aufbruch in die ausgelassene Parade der Vielfalt und Toleranz riefen diese für 2024 folgendes aus: Das Leben war nur halb so nett, wenn keiner einen Vogel hätt!

Facettenreicher Umzug

Mit viel Esprit eroberten die femininen Mächte die Stadt über die Kramergasse, die von zahlreichen Schaulustigen gesäumt wurde. Diese begeisterten sich an den fantasievollen Kostümen und Masken sowie den aufwendig geschminkten Gesichtern. Ideenreichtum und unbeschwerte Lebensfreude erfüllte die Straßen und Gemüter gleichermaßen. Die Knusper- und Moorhexen, die Saligen, die Jodlerinnen, die Ratschweiber und die Sprücheklopferinnen, eine Herde weißer Schafe, Piratinnen, eine Zirkusgruppe, die Hüterinnen der Drachin, die Holzfäller, die Bäuerinnen sowie die Gruppen Bunte Vielfalt, Vogelfrei und Steampunk bildeten den schillernden Tross. Ausgestattet mit kleinen Wagen, allerlei Zubehör und Verpflegung bewegte sich der Umzug Richtung Pflegezentrum. Bei zahlreichen Zwischenstopps sorgten die Fasnachtlerinnen mit humorvollen Einlagen für beste Stimmung beim Publikum.

Symbolträchtig angeführt

Majestätisch erhaben schritten die symbolträchtigen Figuren der drei Bethen - Ambeth, Borbeth und Wilbeth - an der Spitze. Begleitet von der hohen Pristerin, der Fahnenträgerin sowie der Tödin und Kreislerinnen, zog diese spektakuläre Gruppe mit mythologischem Hintergrund in choreografierten Bewegungen und unter trommelnden Klängen durch die Straßen. Sie verkörpern und feiern die zentralen Aussagen rund um die uralten Kräfte und Geheimnisse, die das Weibliche umgeben.

Glückliche Mission

Kurz vor 18 Uhr war dann der Platz vor dem Pflegezentrum Gurgltal von allen Beteiligten erreicht. Mit dem erneuten Anstimmen des Weiberfasnachtsliedes wurde die gelungene Mission besiegelt und anschließend der erfolgreiche Jubiläumsumzug noch ausgiebig gefeiert.

Von der ersten Idee zur heranwachsenden Tradition

Als im Jahr 2013 auf Initiative der damals elf- und zwölfjährigen Mädchen Hannah und Naemi, unterstützt vom Team um Andrea Bubik-Schöpf und Kirsten Mayr, die erste Weiberfasnacht in Imst stattfand, war kaum abzusehen, welche Entwicklungschancen diese Veranstaltung in der männerdominierten Fasnachtshochburg haben könnte. Inspiriert vom Schemenlaufen und der Buabefasnacht, aber von deren Teilnahme ausgeschlossen, wollten die Mädchen und Frauen unabhängig und frei von jeglichem Konkurrenzdenken kreativ an der Gestaltung der fünften Jahreszeit teilhaben. Weltweit und in vielen Kulturen wird diese unabhängig vom Geschlecht gefeiert. Das Projekt war durchaus eine hürdenreiche Herausforderung, die vielfach polarisierte, aber schnell zum erfolgreichen Unterfangen heranwuchs. Die Veranstaltung gewann von Jahr zu Jahr an Popularität - sowohl bei den Mitwirkenden als auch beim Publikum. Hannah Schöpf und Naemi Mayr dazu:

„Uns wird von Jahr zu Jahr bewusster, was für eine schöne Tradition entstanden ist, welche immer weiterwächst und vielfältiger wird. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass Kinder im Alter von etwa zehn Jahren kein Imst ohne Weiberfasnacht kennen und sie mittlerweile ein fixer Bestandteil von Imst ist. Dadurch, dass wir heuer erstmals fast alles zu zweit organisieren, fällt uns noch mehr auf, wie viel Unterstützung und Dankbarkeit uns entgegenkommt, was uns sehr glücklich macht.“

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum der Weiberfasnacht! Auf viele weitere Jahre voller kreativer Impulse, Zusammenhalt, Energie und Lebenslust!

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