Feinste Klänge beim zweiten Laurentiuskonzert
Streifzug von Paganini bis Schuhmann beglückte in exzellenter Besetzung am Imster Bergl

Charlie Fischer und Michael Öttl erwiesen sich auch ohne lange Vorbereitunsphase als eingespieltes Duo.
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  • Charlie Fischer und Michael Öttl erwiesen sich auch ohne lange Vorbereitunsphase als eingespieltes Duo.
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IMST(alra). Das zweite Laurentiuskonzert musste krankheitsbedingt kurzfristig neu besetzt werden – der renommierte Oberländer Gitarrenvirtuose Michael Öttl übernahm samt hochkarätiger Verstärkung spontan die Gestaltung des Abends am Imster Bergl. Das abwechslungsreich bestückte Programm fand beim Publikum großen Anklang. Die kleine Kirche, die sich mittlerweile als besondere „Pilgerstätte“ für Musikbegeisterte etabliert hat, war bestens gefüllt.

Um das zweite Konzert 2022 zu veranstalten, galt es vor wenigen Tagen nach dem Ausfall von Johannes Bamberger und dem Attensam Quartett rasch zu handeln. Michael Öttl, selbst Mitglied des renommierten Quartetts, stellte innerhalb kürzester Zeit ein eindrucksvolles Set zusammen, das er gemeinsam mit Charlie Fischer am Schlagwerk und Andreas Kaufmann an der Geige großartig darbot. Gemeinderätin Pia Jamina Walser vom Kulturausschuss begrüßte zum zweiten Teil der Konzertreihe, die seit Jahren fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders des Kulturreferates der Stadt Imst ist. Mit drei Abenden wird jeweils im Juni und Juli das besondere Ambiente am Bergl bespielt. Die Laurentiuskirche ist der Rahmen für die Veranstaltungen – mitten im Zentrum, auf der Kuppe über Imst gelegen, begeistert das historische Gebäude MusikerInnen wie BesucherInnen gleichermaßen.

Erlesenes Programm

Viel Zeit für Abstimmung blieb Michael Öttl und seinen Kollegen nicht – aber wer sein Können über Jahrzehnte auf derart hohem Niveau perfektioniert hat, vermag auch in spontaner Zusammensetzung damit vollends zu überzeugen. So geschehen mit einer imposanten stilistischen Bandbreite und Stücken von Leo Brouwer, Heitor Villa-Lobos, Robert Schuhmann,  Niccolò Paganini, Thierry Tisserand, Jorge Cardoso und Michael Langer sowie als Zugabe ein Werk von Francisco Tárrega. Für das Publikum bot das Konzert facettenreiche Einblicke in die Gemütswelten der Komponisten und den mit ihrer Heimat verbundenen Stilrichtungen – ein wahrlich feiner Streifzug in die Ferne bis nach Kuba, Brasilien, Argentinien.

Exklusiv besetzt

Michael Öttl ist in der weitläufigen Musiklandschaft tief verankert. Er war Stipendiat der Alban Berg Stiftung und Preisträger der internationalen Gitarrenwettbewerbe Carpentras, Sassari und Gitarreforum Wien. Weiters war er Mitglied der Gruppen „Die Knödel“ und „Trashpegel“ und derzeit ist er aktiv beim „Attensam Quartett“, der Formation „Dienztag“, dem „Klangforum Wien“, dem Ensemble „die reihe“, der Neuen Oper Wien und dem Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) im Einsatz. Regionale Bekanntheit hat er zudem gemeinsam mit seinem Bruder als Gitarrenduo Michael und Martin Öttl erlangt. Andreas Kaufmann als „Überraschungsgast“ des Abends blickt auf imposante Stationen seines Schaffens zurück. Von 1999-2003 war er etwa Mitglied im Grazer Symphonischen Orchester (1. Violine) und unter anderem tourte er mit dem Barockensemble der Wiener Symphoniker. Im kleinen Rahmen durften ihn nun auch die BesucherInnen des Laurentiuskonzertes genießen – Paganini vom Feinsten mit Geige und Gitarre – im Übrigen beides Instrumente, die Teufelsgeiger Paganini selbst virtuos beherrschte. Mit allerlei Equipment war Charlie Fischer am Schlagwerk im Einsatz. Fein abgestimmt bereicherte er die unterschiedlichen Klangbilder. Der gefragte Tiroler Musiker ist ebenfalls mit renommierten Ensembles international auf Tour.

Das Publikum bekundete mit reichlich Applaus die Wertschätzung für das schöne Konzerterlebnis und Michael Öttl betonte mehrfach die besondere Stimmung und die Freude darüber in der Laurentiuskirche aufzutreten: „Vielen Dank fürs Kommen – es war herrlich!“
Das letzte Konzert des heurigen Programms findet am Donnerstag, 14. Juli, statt – geboten wird italienische und französische Musik des Hochbarock mit dem Ensemble Rupecino.

Weitere Informationen: Kulturbüro Stadt Imst, 0664 606 98 207, kultur@imst.gv.at

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