"Abschied-Sterben-Neubeginn" - Ausstellung heimischer Künstler im Pflegezentrum Gurgltal Imst

Bernhard Schöpfer, Herta Flür, Simone Gritsch, Annelies Schneider
66Bilder
  • Bernhard Schöpfer, Herta Flür, Simone Gritsch, Annelies Schneider
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Ein komplexer Veranstaltungszyklus beschäftigt sich seit Herbst 2015 auf einer vielschichtigen Ebene mit den Schwerpunkten "Abschied-Sterben-Neubeginn". Herta Flür, pensionierte Krankenschwester hat gemeinsam mit dem Bestatter und Ritualbegleiter Bernhard Schöpfer, unterstützt durch die Hospizgemeinschaft eine Reihe von Vorträgen, Workshops und kulturellen Programmpunkten in Imst organisiert, die dem Tod als Tabuthema entgegenwirken und eine offene Sensibilisierung im Umgang mit dem unausweichlichen Abschluss eines jeden Lebens anregen. Zunehmend entwickelt sich ein starkes Bewusstsein um die Wichtigkeit eines würdevollen und persönlichen Abschieds, der das aktive und begleitende Teilhaben als wichtigen Schritt im Verarbeiten von Verlust und Trauer beinhaltet. Aktuell wurde mit einer Vernissage am 19. Februar eine Ausstellung im Pflegezentrum Gurgltal in Imst eröffnet, die den Weg der künstlerischen Auseinandersetzung des Themas "Abschied-Sterben-Neubeginn" sichtbar macht. Herta Flür, Bernhard Schöpfer, sowie Andrea Jäger und Rudolf Köll sprachen zum Auftakt der Ausstellung im sehr gut besuchten Foyer des Pflegezentrums. Ein ritueller Totentanz in eine Kunstprojektion gehüllt wurde von Ursula Beiler und ihrer Performancegruppe gezeigt, die musikalische Begleitung des Abends erfolgte durch fünf Trommler aus Imst und Afrika. Zahlreiche Vertreter der lokalen Kunstszene, unter anderem die Malerin Dietlinde Bonnlander, die Fotografin Melitta Abber und die Künstler der Ateliergemeinschaft Sonnberg, insgesamt an die 20 Ausstellende, waren der Einladung gefolgt, die thematische Vorgabe individuell zu interpretieren. Malerei, Fotografie, Installation, Skulptur, Wort und Tanz wurden als Medium für die emotionalen Herausforderungen und persönlichen Reflexionen rund um den Tod gewählt. Die Möglichkeit teils Unaussprechliches durch die Kunst zu transportieren, das gestalterische Sichtbarmachen innerer Vorgänge, öffnet dem Betrachter immer wieder Zugänge und Blickweisen, die das Verarbeiten und Reflektieren eigener Empfindungen anregen und so wie das bearbeitete Thema zu tiefen Berührungen führen. Ist es im abstrakten Bereich vielfach die symbolische Farb- oder Formgebung oder im gegenständlichen Ausdruck die ersichtliche Bedeutung von Begrifflichkeiten, wie Loslassen, Geborgenheit, Trost, Hoffnung, Weg, Licht, Dunkel - allen gezeigten Arbeiten gemein, verwies die facettenreiche Sprache eindeutig auf die unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen der Künstler, die als Geschichten hinter den Exponaten stehen.
Die Ausstellung löste am Eröffnungsabend großes Interesse aus und die Besucher suchten den regen Austausch mit den anwesenden Künstlern.
Für die Veranstalter war das positive Feedback ein weiteres Zeichen für die Notwendigkeit dem Abschied und dem Sterben mehr Raum und Bewusstsein zu gewähren. Das Angebot der Veranstaltungsreihe wurde bisher
sehr gut wahrgenommen und sowohl der informative Teil, der unter anderem auch Einblick in individuelle Verabschiedungs- und Bestattungsmöglichkeiten bot, als auch der kulturelle und nicht zuletzt der tief zwischenmenschliche Aspekt, wurden inhaltlich berücksichtigt. In den nächsten Wochen gibt es noch weitere Angebote, am 1. April wird der Zyklus mit einer Finissage im Pflegezentrum Imst beschlossen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.