Schulweg ist Fußweg
Elterntaxi war gestern, heute wird zur Schule gegangen
Inzwischen setzen zwölf Schulen im Bezirk auf die Initiative Schulweg = Fußweg.
BEZIRK IMST / PITZTAL. Immer mehr Volksschulkinder im Bezirk Imst verzichten auf das „Elterntaxi“ und gehen zu Fuß zur Schule. Unterstützt und motIviert werden sie dabei durch die Initiative „Schulweg = Fußweg“, die seit fünf Jahren mit dem Slogan „Miar fahr’n it mit, weil Z’fuaß gian isch der Hit!" für das zu Fuß zur Schule gehen wirbt.
Ursprünglich gegründet in Imst, beteiligten sich im heurigen Schuljahr neben den vier Volksschulen aus Imst, zusätzlich acht Volkschulen aus den Umlandgemeinden. Betreut werden diese durch die Klima- und Energie Modellregion Imst in Kooperation mit dem Regionalmanagement Region Imst sowie durch „MITEINAND in IMST“.
Für jeden zu Fuß gegangenen Schulweg sammeln die Kinder Punkte auf den Projektplakaten und „ergehen“ sich dadurch gemeinsam einen kleinen Obolus für die Klassenkassa. Insgesamt halfen so rund eintausend (genau 1013) Schülerinnen und Schüler aus zwölf Schulen mit, die Umwelt zu schützen, indem sie durchschnittlich vier Mal pro Woche zu Fuß zur Schule gingen, anstatt das “Elterntaxi“ zu bemühen. KEM-Leiterin Gisela Egger gratulierte heuer den Kinder den Volksschulen Hermann Gmeiner, Imst Unterstadt und Oberstadt, dem Schulzentrum Auf Arzill und den Volksschulen Rietz, Mötz, Untermieming, Barwies, Obsteig, Arzl, Leins und Wald.
Die Belohnung waren zwei Cent pro Schulweg, der zu Fuß bestritten wurde und diese summierten sich im Laufe des Schuljahrs zu einer beträchtlichen Summe. Das Geld wurde kurz vor Schulschluss überbracht, um den Kindern damit noch einen kleinen Ausflug zu ermöglichen. Einige gehen Eis essen, die Rietzer Kinder dürfen sogar in den Münchner Zoo fahren und haben auf diese Weise einen Teil der Kosten selbst verdient oder besser „ergangen“! - Die Verwendung des Verdienstes wird in den Schulen selbst bestimmt.
Mehrwert für alle
Bei der Überbringung der Belohnung erzählten die Schülerinnen und Schüler von besonderen Begegnungen und Erlebnissen auf dem Schulweg, wie Egger berichtet: "Nicht nur, dass die Kinder am Schulweg vieles entdecken – in Obsteig gibt es neben Insekten durchaus auch mal Rehe zu sehen - und es fein ist mit Freunden und Freundinnen zu plaudern. sie wissen auch sehr genau, dass es sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Umwelt sehr förderlich ist, auf das Auto zu verzichten. Zudem werden die Eltern entlastet, und dem guten Beispiel der Kleinsten folgend, womöglich auch darin bestärkt, selbst so manche Alltagswege zu Fuß zu bestreiten", freut sich Egger über den Domino-Effekt der Initiative.
Auf alle Fälle hatten alle SchülerInnen Freude und wollen auch im kommenden Jahr wieder dabei sein. Erfreulich ist außerdem, dass das Projekt, das bereits 2020 den VCÖ-Preis für vorbildhafte Mobilitätsprojekte erhalten hat, auch von zahlreichen anderen Gemeinden übernommen wurde. Im Außerfern, im Mittelgebirge, im Tiroler Unterland oder auch im Innviertel – immer mehr Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich sind dabei mit Freu(n)den zu Fuß zur Schule zu gehen!
Die Klima- und Energiemodellregion Imst im Internet
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