ÖGB Imst: Explodierende Arbeitslosenzahlen lassen Alarmglocken schrillen
Große Sorgen am Arbeitsmarkt

Roland Graswander fordert mehr Hilfe für Arbeitslose. | Foto: ÖGB
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Ein sattes Plus von 175 Prozent bei den Arbeitslosen im Bezirk Imst – der ÖGB fordert ein drittes Konjunkturpaket mit Schwerpunkt Regionalität.

IMST. „3.972 Menschen sind derzeit im Bezirk Imst verzweifelt auf Arbeitssuche. Hoffnung, bald einen neuen Job zu finden, haben sie derzeit kaum“, beschreibt ÖGB Regionalsekretär Roland Graswander die schwierige Situation. Er verweist auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen des AMS, diese sind im Vergleich zum Vorjahr um über 175 Prozent gestiegen. „Bei lediglich 138 offenen, sofort verfügbaren Stellen ist mir wirklich schleierhaft, wie man da eine neue Arbeit finden soll“, so Graswander.

Drittes Paket gefordert

Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth fordert daher ein drittes Konjunkturpaket sowie klare Impulse zur Ankurbelung der regionalen Marktwirtschaft und für den Erhalt von Arbeitsplätzen: „Wir dürfen nach der Gesundheits-, Wirtschafts-, und Arbeitsmarkt-Krise nicht in eine Sozialkrise kommen. Dieses Szenario müssen wir mit vereinten Kräften verhindern!“. Als „rasch umsetzbar und sozial treffsicher“ bezeichnet er die ÖGB-Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate sowie einem erleichterten Zugang zu Sozialleistungen. Zur Finanzierung will er Österreichs Reiche sowie internationale Online-Konzerne zur Kassa bitten.

"Corona-Altersteilzeit"

Für ältere Arbeitslose fordert Wohlgemuth eine spezielle „Corona-Altersteilzeit“ sowie ein Überbrückungsgeld: „Wir wollen ein Überbrückungsgeld in Höhe von 70 Prozent Nettoersatzrate für alle Langezeitarbeitslosen, die fünf oder weniger Jahre vor dem frühestmöglichen Pensionsantritt stehen. Es geht dabei um die finanzielle Absicherung jener, die kaum Beschäftigungsperspektiven haben.“ Der Gewerkschafter befürwortet zudem die frühere Möglichkeit einer Altersteilzeit: „Statt fünf Jahre vor Pensionsantritt sollte die ‚Corona-Altersteilzeit‘ die Inanspruchnahme schon zehn Jahre vorher ermöglichen.“
Auch für Graswander hat die Absicherung der Betroffenen Vorrang: „Wer seinen Job verliert, muss plötzlich mit rund der Hälfte des zuletzt bezogenen Nettoeinkommens auskommen. Das geht sich in Tirol mit den überdurchschnittlich hohen Lebenserhaltungskosten oft schlichtweg nicht aus. Es geht darum, Menschen vor dem finanziellen und sozialem Totalabsturz zu bewahren.

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