Lange Nacht der Museen
Handwerk, Fasnacht und viel Geschichte
Mit nur einem Ticket lässt sich sich am 1. Oktober wieder viel erleben – in der Langen Nacht der Museen von 18 bis 1 Uhr, initiert vom ORF. Mit dabei sind im Bezirk sieben Einrichtungen in Imst, Tarrenz und Nassereith. Die Gemeinden sorgen für einen kostenlosen Shuttlebus.
IMST/TARRENZ/NASSEREITH. Die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt (LLA) in Imst widmet sich in ihrem Bildungszentrum den alten, traditionellen Handwerkstechniken, die in der Langen Nacht der Museum vorgeführt werden und Nachhaltigkeit begreifbar machen. Eine Dokumentation über das Störwebertum bereichert zusätzlich das landwirtschaftliche Museum.
Was uns die Flammen geraubt haben
Der Erinnerung an den großen Brand von Imst vor 200 Jahren widmen sich dann gleich mehrere Einrichtungen in der Stadt: Das Museum im Ballhaus etwa dokumentiert in seiner Sonderausstellung die Katastrophe, während zeitgenössische Kunst den Brand wie auch den Wiederaufbau reflektiert. Kurzführungen gehen näher auf das damalige Geschehen ein, Getränke löschen den Durst der Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer.
Über Weltkulturerbe (auch filmisch) staunen lässt sich im Imster Fasnachtshaus, dem geschätzten Archiv und Museum zum Imster Schemenlaufen. Auch hier wird das niemals vergessene Inferno von 1822 lebendig – anhand von Anekdoten und Geschichten, pointiert erzählt aus Sicht der verschiedenen Fasnachtslarven.
Eine echte Feuerwehr kannte Imst damals übrigens noch nicht: Erst 1874, über 50 Jahre nach der Brandkatastrophe, fanden sich einige Imster zusammen, um fortan organisiert gegen ähnliches Unheil gewappnet zu seinen. Beginnend von diesen bescheidenen Anfängen bis zur hochmodernen Rettungsorganisation wie heute, erzählt diese Geschichte das neugestaltete Feuerwehrmuseum der Stadtfeuerwehr, wo sich die Kleinsten im Zielspritzen versuchen dürfen.
Von Krippen, Bier und dem Schellerlaufen
Erstmals bei der Langen Nacht dabei ist das Krippenmuseum der Krippenakademie in Imst: Zu sehen gibt's hier nicht nur die Fastenkrippe als in über 1500 Stunden geschaffenes Meisterstück, sondern auch den jüngsten Neuzugang – die prächtige Krippe der Vielfalt, geschaffen von mehreren Krippenkünstlerinnen und -künstlern, unlängst erworben von Hans Seifert.
Audioguides im Krippenmuseum lenken dabei den Blick auch auf die kleinen Details. Gänzlich eintauchen lässt sich's hingegen auf Schloss Starkenberg bei Tarrenz, wo's nicht nur um das Bier, seine Herstellung und den Mythos drumherum geht, sondern auch um das Mittelalter im Allgemeinen und Speziellen: Beginnend in diesem oft finsteren Zeitalter, spannt ein Rundgang durch Brauerei, Bierschwimmbad und Burg samt Rittersaal hier den Bogen über die Neuzeit bis in die Moderne.
Einblick in eine der größten Larvensammlungen des Alpenraums gewährt nicht zuletzt noch das Fasnachtshaus in Nassereith: Bunte Gewänder und einzigartige Holzmasken – darunter viele Schöpfungen des großen Franz Josef Kranewitter – zeugen in der Langen Nacht der Museen von Pracht und Lebendigkeit des Nassereither Schellerlaufens, ergänzt mitFilmen, einer historischen Fotoausstellung und persönlichen Führungen.
Im Schutz der Nacht
Ein Auto braucht es in der Langen Nacht der Museen derweil keineswegs: Ein kostenloser Shuttlebus verbindet alle teilnehmenden Einrichtungen die ganze Lange Nacht hindurch.
Ein abend-, sogar nachtfüllendes Angebot also im Bezirk, zu erleben mit dem Kauf eines regionalen Tickets um 6 Euro als Alternative zum regulären Ticket, das um 15 Euro Eintritt in sämtliche Museen in ganz Tirol gewährt.
Weitere Infos gibt's unter: langenacht.orf.at
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