Entwicklungen im Tourismus sorgen für Kritik
Hans Grüner prangert Missstände an

Hans "Giovanni" Grüner fordert mehr Zusammanarbeit.
  • Hans "Giovanni" Grüner fordert mehr Zusammanarbeit.
  • hochgeladen von Clemens Perktold

SÖLDEN. Offiziell hat der Wahlkampf für die Nationalratswahlen im September zwar noch nicht begonnen, der Sölder Gemeinderat und Unternehmer Hans Grüner hat aber bereits einige Geschütze aufgefahren.
"Der Tschirganttunnel, im Vorhabenspaket des Verkehrs- und Infrastrukturministeriums enthalten, liegt wieder einmal – wie bereits seit 20 Jahren – auf Eis. Die Verkehrslage entwickelt sich dramatisch. Das Land reagiert mit Scheinaktionen. Die für Jungunternehmer, Klein- und Mittelbetriebe so wichtige Steuererleichterung wurde zwar auf den Weg gebracht, ob sie umgesetzt wird, weiß heute niemand. Auch andere für die Region existenziell wichtige Themen bleiben unbearbeitet", meint Grüner. 
Wenn auf Bundesebene nichts passiert, sei das Land gefordert, alles zu tun, um die Probleme in Tirol zu lösen.
Grüner weiter: "Auf der Strecke bleibt das Tiroler Oberland. Vergleicht man Tirol mit Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten, so fehlt es an direkter Wirtschaftsförderung, insbesondere im Bereich der neuen Technologien und in innovativen Branchen. Dabei blockiert die Landespolitik bei Genehmigungsverfahren, in Widmungsfragen, bei Kontingenten für Arbeitskräfte aus Staaten abseits der EU und zahllosen weiteren Brennpunkten die notwendige Entwicklung. OberländerInnen, die ein Studium absolvieren, finden hingegen kaum Möglichkeiten, hier auch entsprechende Arbeitsplätze zu finden."
Grüner mahnt konkret eine deutliche Erhöhung von Gewerbegrund für heimische Investoren ein, um Start-Ups eine Chance zu geben und bestehende Klein- und Mittelbetriebe in ihrer Entwicklung zu unterstützen. „Die Hotellerie zeigt heute schon eine besorgniserregende Entwicklung“, so Grüner weiter, „Investitionen erfolgen zunehmend mit ausländischem Kapital, die Erträge werden nicht mehr in Tirol reinvestiert, sondern wandern ins Ausland ab.“ Für den FP-Bezirksobmann zeichnet sich eine gefährliche Entwicklung ab. „Wenn dem Zugpferd Tourismus die Luft ausgeht und das Geld für den sprichwörtlichen Hafer weggetragen wird“, so Grüner, „dreht sich die Spirale nach unten und wirkt sich auf alle Branchen der Region langfristig katastrophal aus“.
Immer öfter müssen, laut Grüner, erfolgreiche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen auf ausländische Partner zurückgreifen, weil ihnen von den lokalen Geldinstituten die erforderlichen Kredite verweigern.
„Das Land muss sich in der eigenen Wirtschaftspolitik in der Verantwortung sehen, diese Betriebe zu entlasten und auch mit entsprechenden Förderungen zu unterstützen“, fordert Grüner, „dabei sind auch die Gemeinden, Planungsverbände, Regionalförderungseinrichtungen, aber auch Kammern und Interessensvertretungen in der Pflicht, den steigenden Einfluss von überregionalen und internationalen Playern zurückzudrängen. Tirol muss moderner, effizienter und zukunftssicherer werden“, bringt es Johann „Giovanni“ Grüner auf den Punkt, „entsprechende Beispiele gibt es in anderen Regionen Österreichs genug“.

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