"Mein Ungeheuer" - Theatergruppe vorderes Ötztal Gegenwind glänzt mit Felix Mitterer Stück

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UMHAUSEN(alra).Die Theatergruppe „Vorderes Ötztal Gegenwind“ zeigte am 7.Juli die Premiere des Felix Mitterer Stücks „Mein Ungeheuer“. Regisseur Lukas Leiter, der von der ersten Minute an vom Text gefesselt war, bewies in der Besetzung und Inszenierung außerordentliches Feingefühl. Die tragischen Lebensgeschichten von Mitterers leiblicher Mutter und seiner Adoptivmutter werden in "Mein Ungeheuer" miteinander erzählerisch versponnen. Eine unglaubliche Ansammlung von Gewalt, Verlust, Enttäuschung und Sucht bestimmt das Schicksal von Rosa, die Tamara Hechenberger voll und ganz verkörperte. Jedes Detail im Ausdruck war intensiv und voller Charakterstärke dargestellt. Christian Riml als Zach, Rosas gewalttätiger Ehemann, nahm den Zuschauer mit bis an die Abgründe der menschlichen Seele und schaffte es trotz aller brutalen Züge des Charakters, zu berühren, bewegen und letztendlich zu verstehen, welche tiefen Wunden seine harten Züge geformt hatten. Das Ehepaar lebte in zerstörerischer Weise nebeneinander, die Kluft und der Hass wurden durch den Verlust mehrerer Kinder noch größer. Der Feuertod des Ehemannes brachte keine Erlösung, er blieb als „ihr Ungeheuer“ an ihrer Seite und raubte Rosa beinahe den Verstand. Eine ständige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und schliesslich Aufarbeitung und eine Art Vergebung, brachten im Alter die Befreiung. Die reduzierte Inszenierung im Mesnach Garten mit einer Hand voll Requisiten, brachte die exzellente schauspielerische Leistung der beiden Akteure zu Tage, die auch noch durch die junge Laura Riml mit ihrem ersten Kurzauftritt verstärkt wurden. Tamara Hechenberger und Christian Riml boten höchste Qualität und hatten zu jeder Zeit die Aufmerksamkeit des Publikums. Sowohl inhaltlich, als auch darstellerisch war es ein außergewöhnlich anspruchsvolles Stück, das emotional forderte und bewegte.

Weitere Termin für „Mein Ungeheuer“ sind der 13.,15.,21.,22.,29.Juli und
Der 11.,12.,18.,19.,24.,25. August jeweils um 20.15 Uhr.

Kommentar:
Die Umsetzung des Felix Mitterer Stückes „Mein Ungeheuer“ im
Mesnach Garten, darf als gelungener und anspruchvoller
kultureller Beitrag bezeichnet werden. Erfreulich zu sehen, dass
der Inhalt und die Darstellung im Vodergrund stehen und keine
große Theaterbühne erforderlich ist um zu beeindrucken. Wunderbar, dass Kunst und Kultur beinahe überall umgesetzt werden können, wenn Mut, Enthusiasmus und Können aufeinander treffen.

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