Motorradsaison 2015 - Informationen und Tipps der Polizei

Das ausgesprochen schöne Wetter der letzten Tage hat wieder zu einem deutlichen Aufleben des Motorrad- und Mopedverkehrs geführt. Ein Blick in die Statistiken der vergangenen Jahre zeigt, dass die Unfälle mit Beteiligung von Motorädern und Mopeds in den Monaten Mai bis September besonders stark ansteigen. Zahlreiche Biker aus dem In- und Ausland frequentieren – vor allem an den Wochenenden - die verschiedenen Ausflugs- und Reiserouten Tirols.

Pro Jahr werden in Tirol etwa 500 Personen bei Motorrad- und ebenso viele Personen – meist junge Menschen - bei Mopedunfällen verletzt. Auch in den letzten Wochen hat es bereits die ersten Unfälle gegeben. Pro Jahr erleiden zwischen 10 und 15 Motorrad-/Mopedlenker sogar tödliche Verletzungen.

Im letzten Jahr lag die Zahl der tödlich verunglückten Motorrad-/Mopedfahrer mit 6 deutlich unter den sonst üblichen Werten; das schlechte Wetter führte zu einem wesentlich geringeren Zweiradverkehr.

Hauptunfallursachen:
Vielfach nicht angepasstes Fahrverhalten, zu hohe Geschwindigkeiten, Selbstüber-schätzung, Leichtsinn, vorschriftswidriges Überholen, fehlende Streckenkenntnisse
Schwere Unfälle sind aber auch die Folge von Situationen, bei denen Motorrad- oder Mopedlenker von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen wurden.

Überwachungsmaßnahmen:
Seitens der Polizei werden auch heuer wieder verstärkte Überwachungsmaßnahmen auf den Hauptmotorradrouten stattfinden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die unfallreichsten Strecken des Bundeslandes gerichtet (Ötztalstraße, Timmelsjoch, Hahntennjoch, Holzleitensattel, Tannheimer- und Lechtalstraße, Gerlos- und Zillertalstraße, Thierseestraße, Brennerstraße, Achenseestraße). Die Kontrollen werden im Rahmen des täglichen Streifendienstes, aber auch vermehrt in Form gezielter Schwerpunkteinsätze durchgeführt. Im Vorjahr wurden bei 121 Sonderschwerpunkten rund 4.000 Motorradlenker beanstandet.

Speziell bei den Großeinsätzen kommen sämtliche zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmittel zum Einsatz:

Radargeräte
Lasermessgeräte
Zivilstreifen mit Video
Lärmmessgeräte
Blaulicht- und Zivilstreifenmotorräder

Vorrangiges Ziel bei allen Einsätzen ist die möglichst sofortige Anhaltung der Motorräder und Mopeds, um die Lenker mit den festgestellten Übertretungen unmittelbar zu konfrontieren. Aus der Sicht der Polizei lässt sich mit dieser Vorgangsweise die beste (weil nachhaltigste) „erzieherische“ Wirkung erreichen.

Mehr Sicherheit für Autofahrer und Biker
Gegenseitige Rücksichtnahme von Autofahrern und Bikern sind zur Verminderung von gefährlichen Situationen  und Unfällen unverzichtbar. Oft reichen schon geringe Verhal-tensänderungen und die Bewusstmachung der eigenen und anderen Seite aus, um zu mehr Sicherheit auf den Straßen zu führen.

Hier einige wichtige Tipps für Motorradfahrer und Autofahrer
Worauf sollte der Motorradfahrer achten:
Der verantwortungsvolle Motorradfahrer tritt seine Ausfahrt nur in Top-Ausrüstung an (Bekleidung, Helm, Regen- oder Kälteschutz, ..) – dies gilt auch für den Mitfahrer

Vor Fahrtantritt unbedingt den technischen Zustand des Fahrzeuges überprüfen
Schlecht sehen heißt schlecht fahren. Daher: Visier vor Fahrtantritt nass reinigen und bei Kratzer das Visier umgehend erneuern

Vorausschauendes, konzentriertes Fahren verhindert so manche Risikosituation

Der Abstand zum Vorausfahrzeug sollte ausreichend sein, um Auffahrunfälle

Öfters Pause machen und immer defensiv fahren

Verzicht auf Alkohol: 0,0 Promille bei jeder Fahrt !

Beim Fahren in Gruppen:
Beim Überholen anderer Verkehrsteilnehmer fährt jeder für sich allein, kein „Gruppenüberholen“ und kein Überholen innerhalb der Gruppe.
Die Front- und Schlussposition sollte immer ein guter Fahrer übernehmen, dazwischen die weniger Geübten.

Gruppengröße beachten: Ideal sind vier Fahrer, ab sechs Fahrzeugen sollten mehrere Gruppen gebildet werden.

Worauf sollte der Autofahrer achten: 
Der Motorradfahrer wird sehr leicht durch die schmale Silhouette beim Einbie-gen in den Fließverkehr übersehen und seine Geschwindigkeit wird häufig unterschätzt.
Ein Motorradfahrer muss oft unvermittelt reagieren, um Hindernissen (zB Ölfleck auf der Straße) ausweichen zu können. Daher ist der Sicherheitsabstand des nachfolgenden Autofahrers besonders wichtig.

Ausreichender Seitenabstand beim Überholen (mindestens eineinhalb Meter) bringt beiden Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit.

Appell der Polizei
Die Polizei appelliert an alle Motorradlenker, bei sämtlichen Fahrten stets ein entsprechend hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme an den Tag zu legen, die Geschwindigkeit den Fahrbahn-, Sicht- und Verkehrsverhältnissen anzupassen, Überholver-bote zu beachten und das eigene Fahrkönnen richtig einzuschätzen. Speziell beim Fahren in Gruppen ist besondere Vorsicht geboten. An die Mopedlenker ergeht einmal mehr der Appell, ihre Fahrzeuge (Bauartgeschwindigkeit 45 km/h) nicht auf höhere Geschwindigkeiten zu tunen – dies ist nicht nur bei Strafe verboten, sondern auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko!

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