„Oftor wöll“-Ötztaler Dialekt immaterielles UNESCO-Kulturerbe

Ötztal/Längenfeld (sigs.) Die Ötztaler Mundart ist wahrscheinlich nur wenigen Menschen außerhalb Tirols geläufig. Gemeinsam mit elf weiteren lokalen Traditionen wurde der Dialekt, vergangene Woche, zum nationalem UNESCO-Kulturerbe erklärt. Maria Walcher, Leiterin der Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, betonte die „identitätsstiftende Funktion der Einreichung“, weshalb nun auch die Aufnahme in die Rige des nationalen Kulturebe erfolgte. Wie es dazu kam, erklärt die offzielle Stellvertreterin des Ötztals bei der Bekanntgabe des Erbnisses in Wien, Florentine Prantl: „die Vorschläge kommen aus der Zivilgesellschaft und werden von einem Komitee, unter anderem besetzt mit Volkskundlern, geprüft und nach internationalen Kreterien ausgewählt.“ Da ist es naheliegend, dass einer der wohl bekanntesten Volkskundler des Ötztales, Hans Haid, einen nicht unbeachtlichen Anteil an diesem Erfolg hat. Haid zeigte sich bei der Feier des Ergebnisses, im Heimatmuseum Längenfeld, überaus zufrieden, einen Teil seines Lebenswerkes vollendet zu sehen. Das Verzeichnis macht sichtbar, wie vielfältig in einzelnen Regionen Kultur gelebt wird, daher sollte ein immaterielles Kulurerbe auch weiterhin gepflegt werden. Die Schutzmaßnahmen der UNESCO sehen vor, dass immaterielle Kulturebe nicht aus reinen Konservierungsversuchen weiterbestehen sollten, sondern „im bewussten Erhalten dieser Traditionen für die nächsten Generationen, durch Gelebtes, in diesem Fall Gesprochenes.“ Es ist ein großes Anliegen von Hans Haid, vor allem die junge Generation zu ermutigen sich für ihre Sprache und somit Herkunft nicht zu genieren. Der Volkskundler schickt in diesem Zusammenhang voraus: „Es sind noch einige Projekte, das Ötztal betreffend, im Laufen. Zum Beispiel der alljährliche Schaftrieb vom Schnals- ins Ötztal. Näheres kann ich dazu allerdings noch nicht sagen.“ Man darf also gespannt sein.