Von Wirtschaft bis Kultur
Wie die Ötztaler Zukunft aussehen soll

Der Regional-Laden im Längenfelder Mesnerhaus wird gut frequentiert – bei der Pressekonferenz: Raphael Kuen (Lebensraum Manager Ötztal), Leopold Holzknecht (Destinationsmanager Ötztal), Carmen Fender (Marketingleiterin Ötztal Tourismus) und Musiker Gilbert (v.l.) | Foto:  Ötztal Tourismus
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  • Der Regional-Laden im Längenfelder Mesnerhaus wird gut frequentiert – bei der Pressekonferenz: Raphael Kuen (Lebensraum Manager Ötztal), Leopold Holzknecht (Destinationsmanager Ötztal), Carmen Fender (Marketingleiterin Ötztal Tourismus) und Musiker Gilbert (v.l.)
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Bewährtes erhalten, Neues fördern und einen attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitraum gestalten: Diese Strategie will das Ötztal auf verschiedene Ebenen verfolgen.

ÖTZTAL. Es ist das längste Seitental im ganzen Land, ein touristisches Zentrum, das sich dennoch seine charmanten Eigenheiten bewahrt hat – und so will es auch bleiben, das Ötztal. Klappen soll's mit gemeinsamen Strategien und Zukunftsprozessen, getragen von Gemeinden, Bergbahnen und talweitem Tourismusverband.

Alte Bausubstanz mit neuem Sinn

Ein Symbol dafür, wie das Alte in Gegenwart und Zukunft einziehen kann, ist nicht zuletzt das Mesnerhaus in Längenfeld: Mitten drin im Ort und zurückgehend auf das 17. Jahrhundert, war es Widum, dann Gasthaus – und heute ist es wieder Anlaufpunkt.

Eingezogen in das alte, aber rundum sanierte Gemäuer ist nämlich nicht nur der Ötztal Tourismus, der hier fragenden Gästen zur Verfügung steht. Nein, auch ein Regional-Laden ist im Mesnerhaus untergebracht, um heimischen Erzeugerinnen und Erzeugern eine Möglichkeit zu bieten, ihreProdukte an den Mann und an die Frau zu bringen.

Ein Vorteil für die Erzeugerinnen und Erzeuger: Der Verkauf erfolgt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ötztal Tourismus. Einzig das Nachfüllen der Regale fällt für sie an. Zudem würden viele Gäste durch diese Plattform die Vermarkter im Tal auch direkt ansteuern.

Nach den ersten Monaten ziehen die Verantwortlich eine positives Zwischenbilanz: „Vom Ötztaler Honig über Schafwollprodukte bis hin zu hochwertigen Edelbränden – das Angebot hat sich bei Einheimischen und Gästen gut etabliert und wird rege nachgefragt", schildert Leopold Holzknecht, Destinationsverantwortlicher für die Marke Ötztal beim Tourismusverband.

Gastronomie & Klimawandel

Schmecken soll das Ötztal – und dabei nachhaltig in Erinnerung bleiben. Verantwortlich ist dafür auch Raphael Kuen, seit vergangenem Oktober als Lebensraum-Manager für Ötztaler Nachhaltigkeitsagenden eingestellt. Auf einen Erfolg darf er dabei schon verweisen, nämlich das Zusammenführen von Gastronomie und Landwirtschaft in Form einer Kooperation mit den Betrieben der Martin Riml GmbHin Sölden.

Raphael Kuen, Lebensraum Manager für das Ötztal, verantwortet seit Oktober 2022 die Nachhaltigkeitsagenden im längsten Tiroler Seitental.  | Foto: Ötztal Tourismus
  • Raphael Kuen, Lebensraum Manager für das Ötztal, verantwortet seit Oktober 2022 die Nachhaltigkeitsagenden im längsten Tiroler Seitental.
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Dort ist nun das bislang nur im Einzelhandel verankerte Tiroler Qualitätsfleischprogramm auf der Speisekarte. Damit einhergeht die Abnahme von Tiroler Almrindern im Ganzen: „Seit dem Weltcup-Auftakt Ende Oktober in Sölden konnten so bereits 30 Tiere vermarktet werden. Insgesamt dürften bis zum Ende der Saison knapp 20.000 kg hochwertiges Tiroler Qualitätsfleisch auf die Teller kommen. Durch den tirolweiten Bezug ist Versorgungssicherheit garantiert", sagt dazu Kuen.

Eine Frage liegt da aber schon noch nachhaltig auf dem Herzen: Welche Folgen hat der Klimawandel für das Ötztal, welche Maßnahmen können vor Ort ergriffen werden? Um die  Tal-Bevölkerung und Gäste für das Thema zu sensibilisieren, wurde eine neueVeranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Auftakt dafür ist ein Vortrag des TV-Meteorologen Markus Wadsak am 20. April im Gurgl Carat.

Sölden sucht den Superstar

Österreichs höchstgelegenes Haubenrestaurant, das ice Q am Gipfel des Gaislachkogls, wird im März der Schauplatz für die Premiere von „Sölden sucht das Gastro Supertalent" sein.  | Foto: Bergbahnen Sölden / Rudi Wyhlidal
  • Österreichs höchstgelegenes Haubenrestaurant, das ice Q am Gipfel des Gaislachkogls, wird im März der Schauplatz für die Premiere von „Sölden sucht das Gastro Supertalent" sein.
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Davor werden sich noch 48 Tourismusschülerinnen und -schüler aus fünf Ländern des Kontinents im Alter zwischen 17 und 20 Jahren im Ötztal versammeln – dann nämlich, wenn von 27. bis 29. März am Gipfel des Gaislachkogls die Premiere für „Sölden sucht das Gastro-Supertalent" ansteht.

Im Ötztal soll die junge Generation für die Arbeit im Tourismus begeistert werden.

 | Foto: Ötztal Tourismus
  • Im Ötztal soll die junge Generation für die Arbeit im Tourismus begeistert werden.

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Zum Programm zählen dabei Wettbewerbe in den Bereichen Küche, Service und Marketing, bei denen die Jungen ihr Können unter Beweis stellen werden. Hinter der Veranstaltung steckt mitunter auch die Idee, den Austausch der Nachwuchskräfte mit Top-Namen der Branche zu fördern und gleichzeitig eine Plattform bereitzustellen, um die positiven Aspekte der verbundenen Berufsfelder hervorzuheben. Beteiligt sind etwa Jugendliche der Villa Blanka aus Innsbruck, der Schweizer Hotelfachschule in Luzern oder der Bergiusschule in Frankfurt.

Eine Frage der Position

„Wofür stehen und wohin wollen wir?" – diese Frage greift ein Video des Ötztal Tourismus auf.

Wofür aber will das Ötztal künftig im Ganzen und im Einzelnen stehen, wie will es, wie wollen die Ötztalerinnen und Ötztaler sein? Dem widmen sich unter anderem die im Herbst 2020 angelaufenen Entwicklungsprozesse für die Marken Ötztal, Sölden und Gurgl, ins Leben gerufen von Gemeinden, Ötztal Tourismus und den Bergbahnen.

Als Ziel ist ausgerufen, einen „erfolgreichen Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitraum für Einheimische, Arbeitskräfte und Gäste“ zu realisieren. Dafür wollen sich die Regionen mit ihren Stärken und Alleinstellungsmerkmalen in Stellung bringen: Während etwa Sölden die Gruppe ansprechen will, die ein sportlicher Lebensstil kennzeichnet, will Gurgl für aktive Genusssuchende der komfortable Nabel der Welt sein.

Carmen Fender, Marketingleiterin von Ötztal Tourismus, berichtete über die Entwicklungsprozesse für einen erfolgreichen Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitraum. | Foto: Ötztal Tourismus
  • Carmen Fender, Marketingleiterin von Ötztal Tourismus, berichtete über die Entwicklungsprozesse für einen erfolgreichen Lebens-, Wirtschafts- und Freizeitraum.
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Im mittleren Ötztal sollen derweil sportlich-aktive Entdeckerinnen und Entdecker angesprochen werden, das vordere Ötztal wendet sich mit an jene, die das sportliche Abenteuer suchen. Von den damit verbundenen Projekten sollen sowohl Einheimische als auch Gäste profitieren, so das Versprechen. Jüngster Schritt in diese Richtung ist das neu geschaffene Ortspflege-Team in Sölden, das sich seit Dezember 2022 tagtäglich um ein blitzblankes Ambiente kümmert.

Dialekt als verbindendes Element

„Ban ins dinnan im Tol": Der heimische Musiker Gilbert greift die Schön- und Besonderheiten des Ötztaler Dialekts in seinem neuen Album auf. | Foto: Ötztal Tourismus
  • „Ban ins dinnan im Tol": Der heimische Musiker Gilbert greift die Schön- und Besonderheiten des Ötztaler Dialekts in seinem neuen Album auf.
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Eines zeichnet die Ötztalerinnen und Ötztaler aber seit jeher aus: Ihr identitätsstiftender Dialekt – und daran muss eigentlich auch nichts geändert werden. Aber zelebriert will es werden, das immaterielle Kulturerbe, dessen Schön- und Eigenheiten der heimische Musiker Gilbert in seinem jüngsten Werk „Ban ins dinnan im Tol“ aufgreift. Zualosen darf das geneigte Publikum am 25. Februar im Vivea Gesundheitshotel in Umhausen, wo die Lieder der CD erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Ötztal Tourismus im Internet

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