Marodes Frauenkloster als Herberge für Asylwerber?

5Bilder

Zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen Stadtchef Stefan Weirather und der Opposition kam es in der vergangenen Gemeinderatssitzung. GR Andrea Jäger und zahlreiche andere Mandatare sparten nicht mit Kritik am Stadtchef, nachdem erst kurz vor der Sitzung bekannt wurde, dass es vor einigen Tagen eine Begehung mit Vertretern des Landes und des Ordens gegeben hat, bei dem offenbar die Unterbringung von rund 40 Asylwerbern in den teils baufälligen Räumlichkeiten des ehemaligen Frauenklosters beim Pflegezentrum Gurgltal beschlossen wurde. Jäger in Richtung Gemeindeführung: "Wir wurden weder informiert, noch in irgendwelche Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Diese Vorgangsweise ist völlig unakzeptabel, zudem eignen sich die baufälligen Räumlichkeiten in keinster Weise für die Unterbringung von Asylwerbern. Eine Arbeitsgruppe sollte sich mit Alternativen beschäftigen." Besonders ärgerte sich die Mandatarin, die im Brotberuf das Pflegezentrum Gurgltal leitet, dass der jahrelang angemeldete Eigenbedarf des Heimes zur Nutzung des besagten Frauenklosters als Projekt des betreuten Wohnens nicht stattfinden konnte, nun aber Flüchtlinge in einer "Nacht- und Nebelaktion" in völlig ungeeigneten Räumen und ohne ernsthafte Investitionen in die marode Bausubstanz untergebracht werden. Weirather entgegnete: "Ich wurde vom Bezirkshauptmann zu einer Begehung eingeladen, bei der Vertreter des Landes und des Ordens, sowie ein Brandsachverständiger vor Ort waren. Ich habe hier sicher keine Spruchgewalt besessen, denn es handelt sich um eine private Vereinbarung zwischen dem Orden und dem Land Tirol." Nach längerer Diskussion und einigen Querschüssen in Richtung Bürgermeister einigte man sich dann doch auf einen dringenden Auftrag an den Stadtchef, zu retten, was zu retten sei. Denn die Unterschrift für den langfristigen Vertrag sollte schon in den nächsten Tagen erfolgen. Einig war man sich auch, dass dieser Standort völlig ungeeignet sei, man sich aber ganz klar zur Aufnahme von Asylwerbern bekenne. Auch der Suche nach geeigneten Quartieren werde man jedenfalls behilflich sein. Bürgermeister Weirather hat mittlerweile bei den entsprechenden Landesstellen die Ablehnung des Imster Gemeinderates zu diesem Standort eines Asylheimes deponiert. "Von Seiten des Landes wurde mir dann auch signalisiert, dass kein Vertrag gegen den Willen der Gemeinde zustande kommen werde", erklärte er. Weirather weiter: "Am Montag wurde eine Sitzung des Arbeitskreises einberufen, in dem zwei mögliche Alternativen besprochen wurden. Es handelt sich um ein Gebäude am ehemaligen Kasernen-Areal und um einen Trakt in der ehemaligen Sonnbergschule."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.