„Ich muss im richtigen Fahrwasser bleiben“

Thomas Kammerlander hat gut lachen: Er holte den Gesamtweltcup und zwei Medaillen bei der WM. | Foto: BREONIX/Chris Walch
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Naturbahnrodel-Weltcupsieger Thomas Kammerlander zieht eine überragende Saisonbilanz

UMHAUSEN (pele). Entspannt wirkt er eigentlich immer, doch derart gelöst wie aktuell war Thomas Kammerlander noch selten zuvor. Wen mag es wundern, hat er sich mit dem Sieg im Gesamtweltcup der Naturbahnrodler doch einen Lebenstraum erfüllt. Laut eigenem Bekunden hat er die zwei besten Saisonen seiner Karriere hinter sich. Kann dementsprechend zufrieden Bilanz ziehen.

Der Weltcup ist am meisten wert

„2015/2016 war das Highlight natürlich der Europameistertitel. Der Weltcup war mir aber immer mehr wert als ein Einzelevent. Denn den gewinnst du nur, wenn du über den gesamten Winter eine ungeheure Konstanz zeigst. Und das ist mir jetzt endlich gelungen“, sagt der Ötztaler.

Den Grund für seinen Erfolg hat Kammerlander schnell eruiert: „Sowohl mir als auch Alex Gruber ist es diesmal gelungen, Patrick Pigneter ständig unter Druck zu setzen. Das hat letztlich dazu geführt, dass auch er mal Fehler gemacht hat, während ich mich immer weiter steigern konnte. Der Wendepunkt in der Saison war zweifelsohne der Doppel-Event in Moskau, wo ich die volle Punktezahl einfahren und das Leader-Trikot übernehmen konnte.“

Von einer Euphoriewelle getragen

Irgendwann platzte „Kammi“ schließlich vor Selbstvertrauen. Auch auf Bahnen, in denen er früher Dauer-Weltcupsieger Pignetter immer unterlegen war, stellten kein Problem mehr dar. „Das ist eben so im Sport, dass du oft gar nicht weißt, warum es plötzlich so gut läuft. Ich wurde gewissermaßen auf einer Euphoriewelle getragen“, blickt der Ötztaler zurück.

Dass vor dem letzten Rennen in Umhausen ein gewaltiger Druck auf ihn lastete, konnte der 27-Jährige komplett ausblenden. „Ich bin auf meiner Heimbahn immer gut zurecht gekommen, bin sie im Training bei allen Bedingungen gefahren. Ich wusste: Wenn ich meine Leistung bringe, kann mir den Weltcupsieg niemand mehr nehmen.“

Dass es neben dem großen Coup im Weltcup auch noch Einzel- und Teamgold bei der Weltmeisterschaft im rumänischen Vatra Dornei gab, rundet für Kammerlander die großartige Saison noch ab.

Sportlich wieder alles versuchen

Doch wie geht`s im nächsten Winter weiter? „Eines ist klar: Patrick wird brennen und alles daran setzen, um mir den Titel wieder abzujagen. Und für mich ist die Situation jetzt gar nicht so einfach. Ich hab´ mein großes Ziel erreicht, muss aufpassen, dass ich nicht ins falsche Fahrwasser gerate und mich weiter motivieren. Ohne jetzt ein Ziel detailliert zu nennen: Im Februar 2018 muss es einfach so sein, dass ich mir selbst sportlich nichts vorwerfen kann.”

Zum so gut wie feststehenden Aus für den Weltcupauftakt in Kühtai hat Kammerlander eine gespaltene Meinung: „Einerseits sind solche Events in einem Skigebiet natürlich super, da wir mehr Publikum ansprechen. Andererseits sind mir die normalen Rennen aber lieber, da sie weniger vom Glück beeinflusst werden.“

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