Innere Stadt
Die Albertina Modern zeigt Zeichnungen von Gustav Klimt
Für die Malereien von Gustav Klimt ist in Wien vor allem das Belvedere mit seiner großen Kunstausstellung bekannt. Doch nun zeigt auch eine andere Institution seine Werke: Die Albertina Modern zeigt Zeichnungen des Künstlers, die meist Entwürfe darstellten.
WIEN/INNEREN STADT. Ein Mann und eine Frau im grell gelben, schwarzen Gewand vor einem goldenen Hintergrund. Der Mann trägt einen grünen Lorbeerkranz, beugt sich hinunter und küsst die Frau zärtlich auf die Wange, diese hat ihre Augen geschlossen und zeigt ihr Gesicht in Richtung der Betrachtenden.
Das zeigt das Bild "Der Kuss", das in Wien im Belvedere hängt und wohl eines der bekanntesten Bilder des Malers Gustav Klimt darstellt. Er wurde im Jahr 1862 geboren und hätte heuer seinen 160. Geburtstag gefeiert.
Neue Ausstellung in der Albertina Modern
Eine weitere Kunstinstitution in Wien zeigt seit dieser Woche, Stand 13. April, aber eine neue Ausstellung. Die Wiener Albertina Modern zeigt im Rahmen der Schau „Gustav Klimt. Die Zeichnungen“ bis zum 17. Juli Vorstudien des Wiener Künstlers.
98 Zeichnungen hat die Kuratorin Elisabeth Dutz nun ausgewählt, um alle Schaffensphasen des Künstlers darzustellen und ermöglicht so "einen Spaziergang durch Klimts Leben", wie sie sagte. Den Anfang bilden realistische Zeichnungen aus dem späten 19. Jahrhundert, die Klimt etwa für die Deckengemälde des Burgtheaters anfertigte.
Viele "zerbrechliche" Frauenkörper
Doch schnell wendet sich die Ausstellung anderen Sujets zu - zumeist sind es junge, schlanke Frauenkörper, manchmal in Schwebe. Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder sprach in einer Pressekonferenz von einer „ätherischen Ästhetik“ Klimts, einem Fokus auf die „Femme fragile“, also die "zerbrechliche Frau". Nur spärlich vorhanden sind Zeichnungen, in denen Männer oder alte Frauen dargestellt werden.
Porträtserien von Damen in verschiedenen Stellungen, aber auch erotischen Akten wandte sich der Künstler in seinem Spätwerk zu. Zeichnungen, die auf die Vulva liegender Frauen fokussieren oder solche, in denen die Frauen masturbieren, erinnern an Werke von Egon Schiele und Oskar Kokoschka.
Fast schwer erkennbar sind die Linien in späteren Schaffensphasen - Grund sei der harte Bleistift, den der Künstler verwendet habe, so Schröder. Besonders deutlich wird hier der Unterschied zu den sonst so bunten Werken Klimts.
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