Immersion. Wir verschwinden. Uraufführung
Die neueste Uraufführung von Martin Gruber und seinem mit dem NESTROY-Theaterpreis ausgezeichneten aktionstheater ensemble ist eine Studie über eine narzisstische Gesellschaft. Hinter der Selbstüberhöhung der einzelnen Akteure versteckt sich freilich die Einsamkeit. Auf tragisch-komische Weise setzen die Mitglieder des aktionstheater ensembles bei sich selbst an: es darf auch hier der ironische Blick auf die eigene Theaterarbeit nicht fehlen:
Michaela entrüstet sich über das mangelnde Können einer Darstellerin aus einem Werbeclip für eine Provinzstadt. Das hätte sie wirklich besser gemacht. Andreas darf während einer Gala vor internationalen Finanzmogulen seine Gedichte vortragen. Eine Karriere als gefeierter Poet scheint sich aber doch nicht abzuzeichnen. Martin träumt vom großen Durchbruch als Schauspieler in einer französischen Filmproduktion. Bei den Dreharbeiten am Mount Everest wird er aber zum Statisten degradiert. Sein einziger Satz wird gestrichen. Von nun an geht’s bergab. Zurück in der Realität bleibt für alle ein Engagement beim Aktionstheater. Anlässlich eines drohenden Rechtsruckes, entschließt man sich nur noch Komödien zu machen. Das hat in früheren Zeiten auch schon einmal funktioniert…
Um die Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit vergessen zu machen, konterkariert „Tanz Baby!“-Mastermind Kristian Musser das Geschehen mit minimalistischen Interpretationen vergangener Hits und sphärische Neukreationen. Immersion. Wir verschwinden. Eine poetische Intervention.
Konzept, Idee, Regie: Martin Gruber
Text: aktionstheater ensemble, Martin Gruber und Claudia Tondl | Dramaturgie: Martin Ojster | Musik: Kristian Musser | Bühne: Sebastian Spielvogel | Regieassistenz: Robin Sarah Ströhle | DarstellerInnen: Susanne Brandt, Michaela Bilgeri, Martin Hemmer, Andreas Jähnert und Kristian Musser
„Ein wahres Kunststück ist am Petersplatz vom atkionstheater ensemble zu sehen … Ein präkerer Jahrmarkt der Eitelkeiten, der ein wenig wehtut, aber nicht allzu lang, dafür ist diese Aufführung viel zu spritzig und wortgewandt.“ (Die Presse)
„Wieder einmal zeigt Regisseur Martin Gruber, dass Theater nicht moralinsauer aufstoßen muss, um ein wenig nachdenklich zu machen... Ein derart unmittelbar wirkendes, authentisches und urkomisches Stück poetischer Wirklichkeit“ (Kronen Zeitung)
„All das hat ansehnlichem Humorwert, man kann es als grenzgenial einstufen“ (Nachtkritik.de)
„Das hohe Level an Selbstironie und brutaler Selbstreflexion bringt das Publikum zum Lachen, aber auch zum Nachdenken.“ (Der Standard)
„Eine Wohltat … Tränen lachen im Werk X“ (Falter)
„Das aktionstheater zeigt sich in Topform“ (Vorarlberger Nachrichten)
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