Patienten können helfen, das Risiko einer Wundinfektion zu senken
Vor Operation Bakterien bekämpfen
Durch den häufigen, oft unnötigen Einsatz von Antibiotika konnten und können verschiedene Bakterien Resistenzen entwickeln, also ihre Wirksamkeit im Ernstfall einbüßen. So ein Ernstfall könnte eine Wundinfektion nach einem chirurgischen Eingriff sein. Nach Lungenentzündungen und Harnwegsinfektionen sind postoperative Wundinfektionen die dritthäufigste Form der Krankenhausinfektionen. Trotz großer Sorgfalt und moderner chirurgischer Methoden zählt diese Form der Ansteckung nach wie vor zu den gefürchteten Komplikationen. Der Patient selbst kann jedoch seinen Anteil dazu beitragen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. "Ein großer Anteil dieser Infektionen wird durch das Bakterium Staphylococcus aureus verursacht, welches viele Patienten symptomlos als Bestandteil der Hautflora auf sich tragen können. Durch die sogenannte Patientendekontamination eines solchen Trägers vor einer Operation kann das Risiko einer späteren Wundinfektion deutlich gesenkt werden", weiß Ojan Assadion, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.
Duschen und Nasensalbe
Konkret bedeutet das, dass der Patient sich fünf Tage vor deim Eingriff täglich mit einem bestimmten, antibakteriellen Waschgel duscht und zudem eine Nasensalbe aufträgt, um diese Erreger unschädlich zu machen. Das sollte mit dem Operateur vorab besprochen werden. Die Kosten dafür trägt der Patient selbst. Im Orthopädischen Spital Speising kann man diesbezüglich auf fast zehnjährige Erfahrung zurückblicken. "Wir beobachten, dass die Patientinnen und Patienten gerne ihren Beitrag zur Vermeidung von postoperativen Infektion leisten und somit mithelfen. Eine österreichweite Umsetzung kann aus meiner Sicht jedoch nur erfolgen, wenn die Kosten dafür von der öffentlichen Hand getragen werden", so die Expertin für Krankenhaushygiene Gerlinde Angerler.
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