Holocaust-Überlebende
Erika Freeman übergibt Schenkung ans Haus der Geschichte
Im Rahmen der Aktionswoche gegen Antisemitismus, die im Haus der Geschichte Österreich von 4. bis 11. November stattfindet, übergibt Holocaust-Überlebende Erika Freeman einige persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke an das Museum.
WIEN/INNERE STADT. Eine besondere Schenkung fand am 7. November im Haus der Geschichte Österreich (hdgö) statt: Die international bekannte Psychoanalytikerin Erika Freeman ist in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren und mit zwölf Jahren in die USA geflüchtet. Nun kehrte die 95-Jährige zurück an ihren Geburtsort, um dem Zeitgeschichte-Museum einige persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke zu schenken.
Freemans Besuch findet im Rahmen der „Aktionswoche gegen Antisemitismus“ statt, die das hdgö bis 11. November mit breitem Programm veranstaltet. Sie überreichte dem hdgö eine Reihe von persönlichen Dokumenten. Darunter befinden sich Zeugnisse aus den Jahren 1938 bis 1940, ihr Pass und das Ticket der Holland-Amerika-Linie, die sie im Februar 1940 von Rotterdam nach New York brachte.
Wertvolle Dokumente
„Wir freuen uns sehr über diese Schenkung von zeithistorisch wertvollen Dokumenten, die unsere Sammlung bereichern. Anhand dieser Objekte von Erika Freeman lassen sich viele Geschichten erzählen, dieses persönliche Schicksal gibt Einblick in die Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Österreicher*innen durch das NS-Terrorregime“, sagt hdgö-Direktorin Monika Sommer.
Erika Freeman betritt auf ihren ausdrücklichen Wunsch den Altan der Neuen Burg, den sogenannten „Hitler-Balkon“. Von hier aus verkündete Adolf Hitler im März 1938 den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Das hdgö organisierte die Besichtigungsmöglichkeit für Freeman, eigentlich untersteht der Altan der Verwaltung der Burghauptmannschaft Österreich und ist für die Öffentlichkeit gesperrt.
"Meine Rache an Hitler"
Für Freeman hat dieser Ort eine besondere Bedeutung: „Dass ich heute hier am Balkon der Neuen Burg stehe, ist zum einen meine Rache an Hitler. Zum anderen will ich gerade hier an diesem Ort darauf hinweisen, dass Demokratie zerbrechlich ist. Österreich braucht keinen starken Mann, es braucht die Stärkung des Vertrauens in die Demokratie.“ Freeman ist der Kampf gegen Antisemitismus ein wichtiges Anliegen. „Das Haus der Geschichte Österreich veranstaltet aktuell die ‚Aktionswoche gegen Antisemitismus‘. Diese Initiative will ich unterstützen.“
Das vielfältige Programm, dass zwischen 4. und 11. November 2022 im Rahmen der „Aktionswoche gegen Antisemitismus“ stattfinden, findest du auf der hdgö-Webseite.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.