Habsburger-Ruhestätte
Vorerst letzte Bestattung in der Kapuzinergruft
In der Kapuzinergruft, der Begräbnisstätte der Herrscherfamilie der Habsburger und der Habsburg-Lothringer wird es nach der geplanten Beisetzung der Frau des verstorbenen Carl Ludwig Habsburg-Lothringen und somit Schwiegertochter des letzten Kaisers, Yolande de Ligne, vorerst keine weiteren Bestattungen mehr geben. Der Grund: in der Gruft gibt es dann keinen Platz mehr.
WIEN/INNERE STADT. Seit fast 400 Jahren dient die Kapuziner- oder auch Kaisergruft als letzte Ruhestätte des Herrschergeschlechts der Habsburger und der Habsburg-Lothringer. Dort am Neuen Markt in der Innenstadt unter dem gleichnamigen Kapuzinerkloster sind rund 150 Persönlichkeiten der Familie Habsburg, von Kaiser Matthias bis Kaiserin Sissi, zur letzten Ruhe eingebettet.
Mit der Beisetzung von Yolande de Ligne, der Frau des verstorbenen Carl Ludwig Habsburg-Lothringen und somit Schwiegertochter des letzten Kaisers, die am 13. September in Brüssel verschied, soll kommende Woche, am 7. Oktober, die vorerst Bestattung in der Kapuzinergruft stattfinden.
Kein Platz mehr
Dort ist nämlich noch genau ein Platz für ihren Sarkophag frei. "Wenn jetzt nächste Woche Yolande de Ligne hier begraben wird, dann wären wir eigentlich voll, weil wir keinen Platz mehr zur Erweiterung haben. Und auch als Denkmal, das auch einen großen Besucherstrom aushalten muss, ist eigentlich kein Platz mehr für eine Erweiterung", erklärt Peter Grubits, Leiter der Kapuzinergruft im Gespräch mit "Wien heute".
Wo Otto Habsburg-Lothringens Begräbnis im Jahr 2011 noch unter großer öffentlicher Anteilnahme stattfand, soll seine Schwägerin eine Beisetzung im kleinen familiären Rahmen erhalten, heißt es weiter. "Mein letzter Wissensstand ist, dass die Familie keine Öffentlichkeit bei den Trauerfeierlichkeiten wünscht und auch keine Trauerkundgebungen, keine Kondolenzen. Das soll alles im engsten Familienkreis stattfinden. Es ist auch eine Zutrittskontrolle vorgesehen. Ohne persönliche Einladung wird niemand an diesem Tag die Kirche oder die Gruft betreten dürfen“, sagt der Leiter der Kapuzinergruft weiter.
Ursprünglich sollten in der Kaisergruft nur Kaiser Matthias (1557 – 1619) und seine Frau Anna begraben werden. Anna legte 1618 testamentarisch fest, dass ein Kapuzinerkloster samt Begräbnisstätte innerhalb der Stadtmauern errichtet werden soll. Im Laufe der Zeit wurde die Gruft mehrmals erweitert.
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