Uni Wien
"Aufgeheizte Stimmung" bei Demos um rechtsextremen Vortrag
Am Freitag ging eine umstrittene Kundgebung an der Stiege der Universität Wien über die Bühne. Es ging um eine untersagte Rede vom rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek. Zahlreiche Teilnehmende einer Gegendemo waren vor Ort, es gab auch eine Festnahme. Für Aufsehen sorgt eine Bim mit der Aufschrift "Sonderzug".
WIEN/INNERE STADT. Hüben wie drüben war man schon auf den Vortrag des deutschen rechtsextremen Publizisten Götz Kubitschek an der Universität Wien gespannt. Zwar hatte die Uni den Vortrag innerhalb der Räumlichkeiten untersagt, der "Ring freiheitlicher Studenten" (RFS) verlagerte jedoch die Rede mit einer Kundgebung auf die Uni-Stiege beim Hauptportal. Das sorgte für Aufruhr unter verschiedenen Studierendengruppen. Man rief zu zahlreichen Gegenkundgebungen auf, MeinBezirk.at berichtete:
Und so kam es am Freitag dann auch. Genaue Zahlen nannte die Polizei nicht, jedoch hatten sich 50 Personen für den Kubitschek-Vortrag angemeldet, in den Reihen der Gegenprotestler waren es 50 bis 150. "Die Stimmung war aufgeheizt", formuliert es Polizeisprecher Markus Dittrich gegenüber MeinBezirk.at
Eine Festnahme
Das Geschehen bei der Universität hatte auch Auswirkungen auf den Ring. Kurz vor und während den Kundgebungen kam es zu zahlreichen Verkehrsbeeinträchtigungen. So konnten die Bim-Linien D, 1, 2 und 71 in dem Bereich nicht verkehren. Auch der Autoverkehr war betroffen.
Laut Dittrich kam es zu zumindest einer Festnahme durch die Polizei. In welchem Zusammenhang diese steht, kann nicht genannt werden.
"Sonderzug" für Kubitschek-Fans?
Bereits kurz nach den Kundgebungen sorgt ein Video auf X (vormals Twitter) für Aufsehen. Darauf zu sehen ist, wie eine Bim-Garnitur Personen von der Universität in Begleitung einer Polizeieskorte weg bringt. Die Bim hat dabei die Aufschrift "Sonderzug". Ein Nutzer mutmaßt, es könnte sich dabei um einen eigens für die Kubitschek-Teilnehmenden bereitgestellten Zug handeln.
Bei der Polizei weiß man so viel dazu: "Im Zuge der Beendigung der Kubitschek-Kundgebung fuhren Teilnehmende mit einer Straßenbahn ab. Diese wurde von uns begleitet, um Konflikte mit Teilnehmenden der Gegenkundgebung vorzubeugen", erklärt Dittrich. Dies sei nötig, da die Polizei auch für die sogenannte Nachsicherung von Kundgebungen verantwortlich sei. Ob es sich dabei um einen eigens angeschafften "Sonderzug" handelt, konnte man nicht bestätigen.
Von den Wiener Linien heißt es, dass es sich keinesfalls um einen "Sonderzug" gehandelt hat. "Im Zuge des Abgangs von der Demo sind einige Teilnehmer in eine Garnitur einer regulären Linie - vermutlich 43 oder 44 gestiegen. Diese war bereits mit anderen Fahrgästen besetzt", erklärt man. Da die Gegendemonstranten - und in weiterer Folge auch die Polizei - die Bim begleitet hatten, wurde das Signalschild an der Garnitur auf "Sonderzug" umgeschaltet. "Es handelt sich somit nicht um eine eigens für die Teilnehmenden bereitgestellte Bim", erklärt eine Sprecherin.
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