Stephansplatz
Menschliche Verpackungen prangern hohen Fleischkonsum an
Einmal mehr sorgte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) mit einer Protestaktion für Aufsehen. Vier Aktivistinnen ließen sich dabei "nackt" und in überdimensionalen Fleischtassen eingepackt am Stephansplatz zur Schau stellen. Damit soll der hohe Fleischkonsum in der Gesellschaft angeprangert werden.
WIEN/INNERE STADT. Der VGT weiß, wie man sich gekonnt in Szene setzt. Am Montag, 3. Oktober, einen Tag vor dem Welttierschutztag, gab es wieder eine außergewöhnliche Protestaktion vonseiten des Tierschutzvereins.
Mitten am Stephansplatz ließen sich vier Aktivistinnen eingepackt wie ein Stück Fleisch in übergroßen Fleischtassen zur Schau stellen. Danebenliegende Schweins-, Rinds- und Hühnerköpfe (aus Plastik) rundeten das Schauspiel, die viele Blicke auf sich zog, ab.
Fleischkonsum soll gesenkt werden
Auf einem schwarzen Banner standen außerdem die Worte: "Tiere sind keine Ware". Mit der Aktion will der VGT den hohen Fleischkonsum in der Gesellschaft anprangern und rechtzeitig zum Welttierschutztag an die Menschen appellieren, ihren diesen zuliebe der Tiere und der Umwelt herunterzufahren.
"Hinter den appetitlich verpackten Tierprodukten steckt das Schicksal einzelner Tierindividuen, das den Konsument:innen verborgen bleibt. Ich war kürzlich in einem Schlachthof und musste aus nächster Nähe mit ansehen, wie brutal diese Schweine umgebracht werden Die allermeisten Menschen wären zutiefst schockiert und traumatisiert, hätten sie das miterlebt. Und trotzdem konsumieren sie die so hergestellten Produkte und geben damit die brutale Tötung in Auftrag. Diese kognitive Dissonanz haben wir durch unsere Aktion offen zu legen versucht."
VGT-Obmann Martin Balluch
Für den VGT bedeutet der Fleischkonsum nicht nur millionenfaches Tierleid pro Jahr in Österreich, sondern auch eine ökologisch ernstzunehmende Ressourcenverschwendung, die den Klimawandel weiter vorantreibt.
Immer wieder Protestaktionen
So wird kritisiert, dass als Schweinefutter beispielsweise gentechnisch verändertes Soja von ehemaligen Regenwaldgebieten im großen Stil nach Österreich importiert wird. So wird Schweinefleisch für viel Treibhausgasemissionen verantwortlich gemacht. Der VGT rechnet vor: Von sieben Kilogramm Soja aus Übersee werden sechs Kilogramm zu Schweinekot umgewandelt. "Sinnloser kann man wertvolle pflanzliche Nahrungsmittel nicht vergeuden", heißt es vonseiten des Vereins.
Die Aktion reiht sich jedenfalls in eine Liste jüngster Protestaktionen des VGT ein. Erst Anfang September protestierten VGT'ler ähnlich aufsehenerregend gegen die Pelzindustrie und Pelzfarmen. Außerdem wurde ein Riesengraffiti, das einen Nerz hinter Eisengittern zeigt, am Donaukanal enthüllt (siehe unten).
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