Stephansplatz
Tierschützer prangern Missstände bei Mastrinderhaltung an
Weil die Haltung von heimischen Mastrindern in den Augen des Verein gegen Tierfabriken (VGT) vielerorts nicht artgerecht ist – Stichwort Vollspaltenböden – haben die Tierschützer eine neue Kampagne auf die Beine gestellt. Den Auftakt konnten Menschen, die Mittwochvormittags am Stephansplatz flanierten, sehen.
WIEN/INNERE STADT. Tierschützer beklagen die nicht artgerechte Haltung von heimischen Mastrindern. Diese würden, so der Verein gegen Tierfabriken (VGT) ihr ohnehin begrenztes Leben auf sogenannten Vollspaltenboden dahin fristen.
"Dabei handelt es sich um einen Betonboden, der vollständig mit scharfkantigen Spalten durchzogen ist, damit nie ein Mensch die Bucht mit den Rindern zum Ausmisten betreten muss", erklärt der VGT in einer Aussendung diese Art der Rinderhaltung.
Konsumenten bekämen nichts mit
Das Stehen auf solchen Böden hätte laut den Tierschützern schmerzhafte Verletzungen an den Gelenken der Masttiere zur Folge. Außerdem würde in solchen Betrieben Platzmangel herrschen und die Tiere langweilen sich zudem "unendlich".
Konsumentinnen und Konsumenten würden vom Tierleid gar nichts mitbekommen. "Bei Rindfleisch in Österreich denkt man an Weide- und Almhaltung. Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Mastrinder in Österreich werden genauso intensiv industrialisiert gehalten wie die Schweine", kritisiert der VGT.
Lebensechte Rindsfiguren aufgestellt
Um auf die mutmaßlichen Missstände auch öffentlich aufmerksam zu machen, stellten Aktivistinnen und Aktivisten des Tierschutzvereins am Mittwoch, 14. Juni, am Stephansplatz zwei lebensechte Rinderfiguren auf.
Während eine davon auf eine Vollspaltenboden-Nachbildung aufgestellt ist, steht die andere auf einem Haufen Stroh, sozusagen als artgerechte Alternative. "So einfach wäre es, den Tieren ein bisschen Lebensqualität zu bieten. Der nur leicht erhöhte Preis darf kein Ausschlusskriterium sein", so der VGT. Dazu wurde den vorbeiflanierenden Menschen reale Bildaufnahmen aus Mastbetrieben vor Augen gehalten.
Petition gestartet
Die Mittwochsaktion soll nur Auftakt einer neuen VGT-Kampagne gegen die Haltung von Mastrindern auf Beton-Vollspaltenboden sein – weitere würden folgen, "bis es für die Tiere eine Änderung gibt. Wir rufen Branche, Politik und Handel dazu auf, mit uns darüber ins Gespräch zu kommen", so VGT-Obmann Martin Balluch abschließend.
Zur Petition "Mastrinder brauchen Stroh" geht es hier: www.vgt.at/actionalert/rinder-vsb
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
7 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.