Gemeindebau: Wien plant nach elf Jahren 2.000 neue Wohnungen
Startprojekt in Favoriten mit 120 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen AUA-Zentrale
Jetzt also doch: Unter dem Schlagwort "Gemeinebauwohnnungen Neu" errichtet die Stadt nach elf Jahren wieder Gemeindebauwohnungen. Dies verlautbarte Bürgermeister Michael Häupl auf der SPÖ-Klubtagung im burgenländischen Rust.
Konkret sollen 2.000 neue Gemeindebauwohnungen in den nächsten fünf Jahren mit einem Budget von 25 Millionen Euro errichtet werden. Der letzte Gemeindebau wurde 2004 in der Rößlergasse in Liesing an die Mieter übergeben.
120 Gemeindebauwohnungen bei ehemaliger AUA-Zentrale
Der Startschuss für die neuen Gemeindewohnungen fällt in Favoriten. Auf dem Areal der ehemaligen AUA-Zentrale in der Fontanastrasse 1 entstehen 120 Wohnungen mit 1-5 Zimmern. Der für die Flächenwidmung notwendige Gemeinderatsbeschluss soll am 25. März im Gemeinderat verabschiedet werden.
7,50€ Brutto-Miete, keine Eigenmittel
Die Brutto-Miete für die neuen Gemeindebauwohnungen soll laut Wohnbaustadtrat Michael Ludwig 7,50 Euro betragen. Im Unterschied zu den sogenannten Smart-Wohnungen, den kostengünstige Startwohnungen, müssen Mieter keine Eigenmittel aufwenden. Bei den Smart-Wohnungen betragen die Eigenmittel 60 Euro pro Quadratmeter.
Bau durch Gesiba - Vergabe durch Wiener Wohnen
Für den Bau der neuen Gemeindewohnungen wird laut SPÖ Wien eine eigene Gemeindewohnungs-Errichtungsgesellschaft gegründet, an der zu 51 Prozent die zur Wien Holding gehörende Gesiba (Gemeinnützige Siedlungs- und Bau AG) sowie zu 49 Prozent Wiener Wohnen beteiligt sind. Nach Fertigstellung bleiben die Gemeindewohnungen im Eigentum und in der Verwaltung der Errichtungsgesellschaft und damit der Stadt Wien.
"Soziale Durchmischung wichtig"
Stadtrat Ludwig betont jedoch, dass er nach dem Startprojekt in Favoriten sich durchaus Kooperationen mit anderen Bauträgern vorstellen könnte. Ludwig: "Für mich heißt es nicht, dass dass wir alle zukünftigen Gemeindebauwohnungen mit der Gesiba errichten werden." Wichtig sei Ludwig jedoch die soziale Durchmischung.
Aktuell 16.000 Vormerkscheine
Die Gemeindebauwohnungen werden nach denselben Kriterien wie geförderte Wohnungen über das Wohnservice Wien vergeben. Eine Jungfamilie mit einem Kind hat Anspruch auf eine Drei-Zimmer-Wohnung.
500.000 Wiener wohnen in den 220.000 Gemeindebauwohnungen. Jährlich werden 9- bis 11.000 Gemeindebauwohnungen neu vergeben.
Zurzeit sind 16.000 Wiener für Gemeindebauwohnungen vorgemerkt.
Gebührenstopp bis 2016
Weiters wurde bei der SPÖ-Klubtagung im burgenländischen Rust ein Gebührenstopp bis 2016 angekündigt. "Dabei handelt es ich um wachstumsfördernde Maßnahmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten", sagt Finanzstadträtin Renate Brauner. Nachsatz: "Wir frieren die Gebührenerhebung nicht ein, es ist keine Entscheidung für ewig, sondern ein Kaufkraft-Polster." Die detaillierte Summe des Gebührenentgangs kann Brauner nicht beziffern. "Es handelt sich um jedoch um einen zweistelligen Millionenbetrag", so Brauner
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