geplanter Hungerstreik - Interview mit drittem Teilnehmer
BIK: Warum treten Sie in einen Hungerstreik?
Jovanovic: Ich habe zwei Söhne aus zwei Ehen. Mein älterer studiert. Ich habe ein normales Vater-Sohn-Verhältnis zu ihm. Meinen jüngeren Sohn durfte ich 2012 etwa 40 Mal in einem Besuchscafe treffen. Dann verhinderte die Kindesmutter jeden Kontakt zwischen ihm und mir. Es gab zwar anderslautende Beschlüsse, diese hat sie aber ignoriert.
BIK: Wie haben die Gerichte und Behörde darauf reagiert, dass sich die Kindesmutter nicht an Beschlüsse hielt. Schließlich wurde dem Kind sein Recht, einen Vater zu haben, genommen?
Jovanovic: Die haben nicht reagiert.
BIK: Wann konnten Sie Ihren Sohn wieder sehen?
Jovanovic: 2013 glaube ich dreimal. Dann wieder nicht. Die Kindesmutter macht, was sie will. Ich kann auch nichts dagegen unternehmen, wenn sie unserem Sohn einredet, ich will ihn gar nicht. Ich hätte nicht einmal ein Bett für ihn.
BIK: Wie kam es überhaupt zur Trennung?
Jovanovic: 2010 ging meine Frau mit einem großen Küchenmesser auf mich los. Nur mit Mühe konnte ich fliehen. Sie wurde von der Polizei weggewiesen. Unser Kind bleib bei mir. Mit Hilfe der Wiener Interventionsstelle holte die Kindesmutter unser Kind in der nächsten Nacht ab. Die Zeit war zu kurz, dass sich die Wiener Interventionsstelle ein objektives Bild machen hätte können. Die handelten nur aufgrund der falschen Angaben der Kindesmutter. Plötzlich wurde ich aus der Wohnung gewiesen.
BIK: Verstehe ich Sie richtig? Ihre Frau geht mit einem Messer auf Sie los, die Polizei weist ihre Frau weg. Am nächsten Tag werden Sie aus der Wohnung gewiesen, womit auch der Kontakt zu Ihrem Kind beendet wird.
Jovanovic: Ja, und das ist kein Einzelfall. Das kommt öfters vor.
BIK: Sehen Sie Ihren Sohn derzeit?
Jovanovic: Ich dürfte ihn jede Woche zwei Stunden in einem Besuchscafe sehen. Das kann ich mir aber nicht leisten. Pro Stunde muss ich zwischen Euro 48,-- und Euro 72,-- zahlen. Ich würde daher meinen Sohn gerne jede Woche eine Stunde sehen. Aber von 8 vereinbarten Besuchen ist die Mutter 5 Mal “krank“ und kann nicht kommen. Warum die Besuche ausfallen müssen, weil die Kindesmutter “krank“ ist, weiß ich nicht.
BIK: Wie geht Ihr Sohn damit um?
Jovanovic: Laut den Berichten des Besuchscafes leidet er stark darunter. Er will immer mehr Zeit mit mir verbringen. Beim Abschied klammert er sich an meinem Hals fest und will nicht zu seiner Mutter zurück. Diese Berichte liegen auch dem Gericht vor. Im Gerichtsakt. Sie sind Teil der gerichtlichen Entscheidungsgrundlage.
BIK: Wie geht es Ihnen dabei?
Jovanovic: Ich fühle mich – wie ich das im Universum gesehen habe – wie eine Gazelle, die von Hyänen zerfleischt wird.
BIK: Was wünschen Sie sich?
Jovanovic: Dass in Österreich einmal der Tag kommt, an dem die UN-Kinderrechtskonvention gilt.
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