Kritik
Grünen-Abgeordnete bei "transfeindlicher" Demo in Wien
Im Votivpark in der Wiener Innenstand fand am Samstag die Demo einer umstrittenen Aktivistin statt. Sie wird von einigen als "Trans-ausschließende radikale Feministin" bezeichnet. Die Nationalratsabgeordnete Faika el-Nagashi (Grüne) war ebenfalls vor Ort und wurde dafür kritisiert.
WIEN/INNERE STADT. Am vergangenen Samstag, 10. Juni, fand vor der Wiener Votivkirche eine Demo der umstrittenen Aktivistin Kellie-Jay Keen-Minshull, bekannt als Posie Parker, statt. Parker wird von Aktivistinnen und Aktivisten aus der LGBTIQ+-Community sowie etwa von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) Transfeindlichkeit vorgeworfen. Die ÖH organisierte dazu eine Gegendemo am Samstag.
Parker wird von der ÖH als "TERF", eine englische Abkürzung für Trans-ausschließende radikale Feministin, bezeichnet. Im Rahmen ihrer "Let women speak"-Tour fand Parkers Demo einige Stunden lang im Votivpark statt. Dort versammelten sich laut Medienberichten weniger als 100 Personen. Nach ÖH-Angaben habe Parker in der Vergangenheit dazu aufgerufen, Transmänner zu sterilisieren und Transfrauen den Tod gewünscht. Die gebürtige Britin nutze die rechtsextremen Narrative und kooperiere mit Menschen aus der rechtsextremen oder ultrakonservativen Szene, so die Vorwürfe.
El-Nagashi vor Ort
Doch nicht nur die Demo selbst sorgte für Aufsehen, auch einige Personen, die vor Ort waren. So etwa die Grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi, die an der Demo teilnahm. Dem "Kurier" erklärte sie, wie sie sich ein "Bild vor Ort" machen wollte: "Meine Anwesenheit war eine Unterstützung für die Debatte an sich und für eine Politik, die für eine resiliente und offene Gesellschaft einsteht".
Kritik gibt es von Parteikollegin und Frauensprecherin Viktoria Spielmann: "trans* Rechte sind Menschenrechte! Das ändert auch nicht der Besuch einer einzelnen NR-Abgeordneten auf einer transfeindlichen Demo".
Auch Parker meldete sich zu Wort. Im "Puls 24"-Interview sagte sie, dass sie nicht wegen des Pride-Monats gekommen sei und der Juni laut ihr sowieso auf der ganzen Welt "ruiniert" sei. Sie rief die Politik dazu auf, Kinder von "dieser Ideologie" zu schützen und bezeichnet den Pride-Month als "autoritären Kult".
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