Neos steigen weiter auf
Laut Oekonsult-Umfrage befinden sich Neos, FPÖ und Grüne im Aufwind.
von Karin Strobl
WIEN. Eine repräsentative Umfrage vom Institut Oekonsult (Sample: 1.017 Personen) zeigt, dass das Team Stronach die einst positive Stimmung vor den Nationalratswahlen nicht halten konnte. Das Team rund um Parteigründer Frank Stronach scheint aufgrund seiner innerparteilichen Turbulenzen massiv ins Wanken geraten zu sein. Mehr als ein Drittel der Befragten ist heute der Meinung, dass sich die Stimmung für das Team verschlechtert habe (s.u.).
Ähnlich sieht das auch Politexperte Thomas Hofer: „Das Team Stronach demontiert sich in der Gunst der Bevölkerung gerade selbst. Geht der Trend der Selbstzerfleischung so weiter, ist das ‚Team‘ bald nur noch eine Fußnote in der Geschichte.“
Ganz anders und Grund zum Jubeln hat eine andere neue Partei, die es geschafft hat, ins Parlament einzuziehen: die Neos. Ihnen bescheinigen knapp ein Drittel (28,6 Prozent) der Umfrageteilnehmer eine gute Prognose. „Der Sensationssieger ist sicher die Partei rund um Matthias Strolz, die sich auch von den Mitkonkurrenten Grün und Blau abheben kann. Dieser Rückenwind könnte die Neos auch zu einem Erfolg bei den EU-Wahlen tragen“, kommentiert Hofer.
Stimmungstief für SPÖ-ÖVP
Für die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben sich die langen Koalitionsverhandlungen nicht besonders gut ausgewirkt. Ob Budgetloch oder Lehrerstreik, die Menschen werden immer ungeduldiger, wie es Studienleiterin Kristin Allwinger (Oekonsult) auf den Punkt bringt. „Nach den verkorksten Regierungsverhandlungen gibt die Bevölkerung aber auch in Richtung von SPÖ und ÖVP einen deutlichen Warnschuss ab. Bei beiden Parteien muss sich einiges ändern, will man bei künftigen Wahlen nicht noch weiter abstürzen als zuletzt“, fasst Experte Hofer die Stimmung der Wähler zusammen.
Bei Steuern bleiben die Österreicher eher zaghaft. Wenn schon neue Steuern, dann spricht sich eine deutliche Mehrheit für eine Unternehmens- sowie eine einfache Vermögenssteuer aus. Gespart werden soll vor allem beim Föderalismus und bei der Verwaltung (s.u.).
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