Strengere Regeln bei Waffen
Ministerium arbeitet an Verschärfung des Psycho-Tests • Wiener Händler auf Barrikaden
Neue Testfragen und ein Ende des Prüfungstourismus will Mikl-Leitner erreichen.
Durch die Vorfälle in Oslo gerät auch das österreichische Waffenrecht ins Visier: Im zuständigen Innenministerium arbeitet man schon seit Längerem an einer Erneuerung vor allem der psychologischen Überprüfung, wie Rudolf Gollia gegenüber der bz bestätigt.
Das sind die Pläne von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP):
> Die standardisierten Tests (MMPI und SVF) sollen mit der Novelle modernisiert werden, neue Fragen die Persönlichkeit besser durchleuchten.
> Bisher konnte man bei Nichtbestehen des Psycho-Tests einfach einen anderen Psychologen aufsuchen. Durch die Einführung einer zentralen Kartei soll in
Zukunft der Prüfungstourismus verhindert werden.
Experten gehen davon aus, dass bis zu zehn Prozent der Antragsteller den psychologischen Test nicht bestehen. In Wien sind derzeit 24.849 Waffenbesitzkarten, 12.943 Waffenpässe und 23 Waffenscheine im Umlauf – die Zahlen nehmen jedoch seit Jahren rasant ab.
Die Waffenbranche in Wien zeigt sich wenig erfreut über Mikl-Leitners Pläne. „Wir leiden jetzt schon unter den strengen Rechtsvorschriften. Ein verschärfter Psycho-Test wird die Zahl der Waffenbesitzer verringern“, erklärt Franz Uitz. Seit über 20 Jahren ist er als Büchsenmeister tätig und betreibt in Meidling einen Schießstand. Der Waffenhandel könne sich sowieso nur mehr durch Sicherheitsartikel finanzieren.
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