Passivhaustagung
Sanierung funktioniert. Richtig gut.
Gleich zu Beginn der 27. Internationalen Passivhaustagung in Innsbruck wurde betont, wie wichtig hoch energieeffiziente Sanierungen für den Klimaschutz sind, indem das Passivhaus Institut auf den Bestand hinwies.
INNSBRUCK. Diana Ürge-Vorsatz vom Weltklimarat IPCC betonte ebenfalls die Notwendigkeit, bei Sanierung und Neubau ausschließlich auf hohe Energieeffizienz zu setzen. Die internationalen Referentinnen und Referenten präsentierten während der Tagung erfolgreiche Projekte und diskutierten Lösungen für besondere Herausforderungen wie ungewöhnliche klimatische Bedingungen oder den Denkmalschutz. Ergänzend zu den Vorträgen umfasste das Programm der Tagung eine Passivhaus-Fachausstellung, Abendveranstaltungen, Workshops sowie vier Exkursionen, alle mit dem Fokus "Sanieren, aber richtig". „Passivhaus und EnerPHit funktionieren, und zwar richtig gut. Hohe Energieeffizienz brauchen wir mehr denn je, gerade auch in der Sanierung, denn nur damit kann auf fossile Energieträger verzichtet werden“, erläutert Jan Steiger von der Geschäftsführung des Passivhaus Instituts. Während der Eröffnung in der Universität Innsbruck, welche die Tagung gemeinsam veranstaltete, unterstrich Diana Ürge-Vorsatz, die Vize-Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, die bedeutende Rolle hoch energieeffizienter Gebäude im Passivhaus-Standard für den Klimaschutz. Sie wies darauf hin, dass diese Gebäude durch ihren geringen Heizwärme- und Kühlbedarf die CO₂-Emissionen reduzieren und somit dazu beitragen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Zugleich bieten sie das ganze Jahr über einen hohen Wohnkomfort, was insbesondere angesichts heißerer Sommer von Bedeutung ist, fügte Ürge-Vorsatz hinzu.
Erneuerbare-Wärme-Gesetz
Die Klimawissenschaftlerin betonte die Notwendigkeit, Ästhetik und Schönheit in der Architektur neu zu überdenken. Sie rief dazu auf, den übermäßigen Einsatz von Beton und Stahl durch nachhaltige Baustoffe zu reduzieren und verstärkt Grünflächen in Gebäude und Städte zu integrieren. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler informierte die über 450 Teilnehmenden der 27. Internationalen Passivhaustagung über die österreichische Klimapolitik. Sie erläuterte, dass mit dem kürzlich in Kraft getretenen Erneuerbare-Wärme-Gesetz das Verbot für fossil betriebene Heizanlagen erweitert wurde. Zugleich wurde die finanzielle Förderung für Modernisierungen deutlich erhöht, um sicherzustellen, dass sie nicht mehr ausschließlich einkommensabhängig sind.
Starker kommunaler Wohnbau
Bürgermeister Georg Willi berichtete, dass Innsbruck aufgrund seiner alpinen Lage bereits eine Temperaturerwärmung von zwei Grad verzeichnet habe. Die Stadt habe frühzeitig damit begonnen, auf hoch energieeffizientes Bauen zu setzen, was zu einer hohen Dichte an Gebäuden im Passivhaus-Standard geführt habe. Er betonte die Bedeutung eines starken kommunalen Wohnungsbaus für diesen Erfolg.
Weitere Infos zum Passivhaus Institut: www.passiv.de
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