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Ein Streifzug durch die Tiroler Almhütten

Das Wildseeloderhaus (Kitzbühler Alpen): Im Buch "Himmlische Hütten" von Stefan Herbke werden 30 Hütten und 66 Tourentipps vorgestellt. (Tyrolia Verlag) | Foto: Stefan Herbke
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  • Das Wildseeloderhaus (Kitzbühler Alpen): Im Buch "Himmlische Hütten" von Stefan Herbke werden 30 Hütten und 66 Tourentipps vorgestellt. (Tyrolia Verlag)
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Auf den Bergen und in den Hütten dem Himmel nah. Zumindest dem Buch "Himmlische Hütten in Nord-, Süd- und Osttirol" von Stefan Herbke nach. Im zweihundert Seiten starken Werk, erschienen im Tyrolia Verlag, gibt es die Vorstellung von 30 Hütten und 66 Routentipps.

INNSBRUCK. Farbenprächtig, mit vielen Fotos, interessanten Geschichten und Fakten über die Hütten sowie Routentipps präsentiert sich das Werk von Stefan Herbke. "In mehr als 35 Jahren ist der renommierte Berg-Journalist Stefan Herbke schon auf weit über 150 Hütten im ganzen Alpenraum unterwegs gewesen. Wo es ihm dabei in Tirol am besten gefallen, er die schönsten Tourenmöglichkeiten vorgefunden hat, kulinarisch verwöhnt worden oder den urigsten Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte begegnet ist, verrät er in seiner neuen, ganz persönlichen Sammlung von Hüttenporträts aus allen drei Landesteilen", informiert der Tyrolia-Verlag über die Neuerscheinung.

Schutzhütte Hochalm (Stubaier Alpen) | Foto: Stefan Herbke
  • Schutzhütte Hochalm (Stubaier Alpen)
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Streifzug

"Hütten sind weit mehr als nur alpine Refugien, die ein Dach über dem Kopf bieten. Für viele sind sie ein Tagesziel, für andere zumindest ein wichtiger Etappenpunkt auf dem Weg zum Gipfel. Die ersehnte und oft auch verdiente Einkehr ist quasi die Belohnung für eine wunderschöne, manchmal auch anstrengende Wanderung. Hütten sind aber auch außergewöhnliche Rückzugsorte für eine Auszeit vom Alltag. So wie früher, als die Gäste gerne eine Woche oder länger auf einer Hütte verbrachten – zum Lesen, Abschalten und um zur Ruhe zu kommen. Allein die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol besitzen 575 Schutzhütten im Alpenraum; dazu kommen vor allem in Südtirol noch einige private Unterkünfte.

Schon als Kind haben mich meine Eltern in die Berge mitgenommen – Übernachtungen im Lager gehörten da natürlich dazu. Seit mehr als 35 Jahren bin ich nun schon beruflich im Alpenbogen unterwegs und habe in dieser Zeit weit mehr als 150 verschiedene Hütten besucht, oft im Rahmen von mehrtägigen Durchquerungen. Mal sind es die außergewöhnliche Lage und das Panorama, oft aber auch die interessanten Geschichten über die Hütte oder die Pächter, die einen Besuch immer wieder zu einem bleibenden Erlebnis machen.

Dieses Buch stellt 30 himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol vor, die sich für mehr als eine Stippvisite eignen. Es ist eine persönliche und damit subjektive Auswahl, zu der geschichtsträchtige Häuser wie die Berliner Hütte im Zillertal mit ihrem Speisesaal samt Kronleuchtern zählen, aber auch komplett neue Unterkünfte wie die Tannheimer Hütte in Tirol oder die Marchhütte im Hochpustertal. Und Klassiker wie das Wildseeloderhaus am gleichnamigen See – mittlerweile Nummer eins der Instagram-Motive in Tirol." So leitet Autor Stefan Herbke in seinem Vorwort auf die folgenden 200 Seiten ein. 

Autor Stefan Herbke mit tierischer Begleitung | Foto: Stefan Herbke
  • Autor Stefan Herbke mit tierischer Begleitung
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Das Meißner Haus

"Weitab der beliebten Mehrtagestouren hat sich das Meißner Haus zu einem Treffpunkt für Familien entwickelt. Kinder entdecken hier die Liebe zu den Bergen", lautet der Einstieg von Stefan Herbke zum Meißner Haus, ehe der Autor weiter erzählt: "Die Liebe zu den Bergen verdankt Sven Deppe seinen Großeltern. „Mit denen war ich als Kind immer wieder beim Wandern“, erinnert er sich, „und nachdem ich das Buch ‚In eisige Höhen’ von John Krakauer gelesen hatte, war mein weiterer Weg quasi vorgegeben.“ Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann in der Nähe von Göttingen nutzte er die Chance, an den Tegernsee zu wechseln – und damit den Bergen ganz nah zu sein. Einerseits ging ein Traum in Erfüllung, andererseits „war das ganz schön frustrierend: Da saß ich bei schönstem Wetter im Büro und konnte nur aus dem Fenster schauen“, blickt er zurück: „Und am Wochenende stehst du in der gleichen Autoschlange wie alle anderen auch.“ Nach drei Jahren bewarb er sich mit seiner damaligen Freundin als Mitarbeiter auf der Tegernseer Hütte. Mit Erfolg. Nach drei weiteren Jahren war Zeit für eine eigene Hütte. Gesucht wurde ein ganzjährig geöffneter Stützpunkt, der nicht über der Waldgrenze liegen sollte. „Wir haben uns dann das Meißner Haus angeschaut und schnell gesehen, dass die Hütte perfekt zu uns passt – du bist in einer halben Stunde in Innsbruck und gleichzeitig kriegen wir nichts von der Stadt mit, da uns der Patscherkofel ganz gut abschirmt.“ Man könnte auch sagen, dass sich das im Jahr 1926 erbaute Meißner Haus regelrecht hinter dem Patscherkofel versteckt. Von der Hütte im einsamen Viggartal sieht man vor allem Wald, nur talauswärts zeigen sich zwischen den Bäumen ein paar Gipfel der Stubaier Alpen – für eine Hütte in den Bergen ist die Aussicht dürftig. Oder wie Sven sagt: „Der direkte Ausblick ist nicht der allerspektakulärste. Aber das Meißner Haus ist halt ein wunderschöner Ausgangspunkt.“ Und das Gebiet ist trotz der Nähe zu Innsbruck überraschend einsam. Die Hütte selbst ist zwar ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem für Mountainbiker, doch die Gipfel über dem Viggartal werden eher selten bestiegen. „Wenn du an den Blauen Seen entlang Richtung Kreuzspitze gehst, dann triffst du im Hochsommer mal drei, vier Leute“, erzählt Sven, „das war’s dann aber auch. Wir sind eine Standorthütte und Ausgangspunkt für weniger bekannte, aber dennoch sehr schöne Gipfeltouren."

Andrea und Dietmar von der Tannheimer Hütte | Foto: Stefan Herbke
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Die MeinBezirk Tirol Bücherecke

Das Buch

Hütten sind weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Sie erzählen Geschichten und Geschichte, sind Ausgangsorte für Bergabenteuer und Begegnungsorte für ganz besondere Menschen. Der bekannte Alpinjournalist Stefan Herbke stellt 30 ganz besondere Hütten aus seinem reichen Erfahrungsschatz vor - auf denen es sich lohnt, länger als nur für eine Einkehr zu bleiben: die an einem Bergsee gelegene Coburger Hütte, das unter Denkmalschutz stehende, geschichtsträchtige Berliner Haus mit Kronleuchtern im Eingangsbereich, die moderne Edelraut Hütte in den Pfunderer Bergen uvm. Er schreibt über hochalpine Domizile für Abenteurer und familienfreundliche Unterkünfte, berichtet über schwitzende Gletscher, erfrischende Bergseen, grandiose Klettersteige oder Bergferien für Kinder – und über Menschen, die fast ihr gesamtes Leben auf der Hütte verbracht haben. Übersichtskarten, Infoblöcke und insgesamt 66 Touren und Gipfelziele in Hüttennähe helfen bei der persönliche Planung und beim Träumen von der nächsten Hütten-Auszeit!

Brunnenkogelhaus (Stubaier Alpen) | Foto: Stefan Herbke
  • Brunnenkogelhaus (Stubaier Alpen)
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Der Autor

Stefan Herbke, Jahrgang 1967, kennt womöglich noch nicht alle Hütten in den Alpen, aber sicher alle, die es wert sind, dass man sie kennt. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet der gebürtige Münchner und Diplom-Geograph als freier Journalist und Autor von Wander- und Skitourenführern. Bei Tyrolia erschienen von ihm zuletzt „Himmlisches Schneevergnügen – Skitourenparadiese in Österreich und Südtirol“ sowie „Traumtouren – 25 außergewöhnliche Skidurchquerungen in den Alpen“.

Foto: Stefan Herbke

Informationen

Stefan Herbke "Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol"
208 Seiten, 241 farbige Abb. und 30 Kartenausschnitte mit eingezeichnetem Routenverlauf sowie 1 Übersichtskarte, 21 x 26 cm, gebunden
Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025; ISBN 978-3-7022-4256-5 ; € 35,–

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