Gedanken
Katholische ukrainische Gemeinde feiert 120-Jahr-Jubiläum

Festgottesdienst am Sonntag, 10. November, im Innsbrucker Canisianum  | Foto: Foto: Bezirksblätter
  • Festgottesdienst am Sonntag, 10. November, im Innsbrucker Canisianum
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Mit einem dreitägigen Festprogramm feiert die ukrainische katholische Gemeinde in Tirol ihr 120-jähriges Bestehen. Zu den Feierlichkeiten von 8. bis 10. November wird auch Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, nach Innsbruck kommen. Am Freitag, 8. November, findet um 10 Uhr an der Innsbrucker Theologisch Fakultät ein Festakt statt, bei der u.a. Großerzbischof Schewtschuk einen Vortrag halten wird. Weiters sind Begegnungen mit Bischof Hermann Glettler und Landeshauptmann Günther Platter geplant.

Programm

Am Samstag, 9. November, steht der Großerzbischof um 9 Uhr einem Totengedenken in der Kapelle der Hlg. Wolodymyr und Olha (Innsbruck, Tschurtschenthalerstraße 7) vor. Am Abend feiert er um 18 Uhr im Jakobsdom eine Göttliche Liturgie auf Deutsch. Der Festgottesdienst am Sonntag, 10. November, im Innsbrucker Canisianum findet auf Ukrainisch statt.

Festschrift

Aus Anlass des 120-Jahr-Jubiläums ist auch eine Festschrift erschienen, die die bewegte Geschichte der Gemeinde und der in ihr wirkenden Persönlichkeiten nachzeichnet. Das Vorwort zur Festschrift hat Kardinal Christoph Schönborn verfasst. Er ist als Ordinarius für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich auch für die Innsbrucker griechisch-katholische Gemeinde zuständig. "Die 120-jährige Präsenz der Ukrainer in Tirol schenkt uns viele Zeugnisse des Glaubens, aber auch ergreifende, spannende und dramatische Geschichten. Hinter jedem einzelnen Schicksal steht ein Mensch, geführt von den unerforschlichen Wegen der Weisheit und Erprobung Gottes", so Schönborn wörtlich.

Die Geschichte

Die Geschichte der Ukrainer in Innsbruck beginnt mit zwei jungen ukrainischen Priestern, die 1899 nach Tirol kamen, um Theologie zu studieren: Josef Zhuk und Anastasiy Kalysh. Ihnen folgten bald weitere Studenten. Rund um die Theologiestudenten bildete sich in weiterer Folge eine Gemeinde aus. In Innsbruck studierte u.a. auch Kardinal Josyf Slipiyj (1893-1984), der zu Sowjetzeiten - vom Ausland aus - seiner damals in der Sowjetunion verbotenen Kirche vorstand. Viele ukrainische Priester, die in Innsbruck studiert hatten, kamen während des Kommunismus in der Sowjetunion ums Leben oder wurden viele Jahre inhaftiert. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Ukrainer nach Tirol. Sie waren zuerst vor den Sowjets aus der Ukraine nach Österreich und dann aus den von den Sowjets besetzten Ostösterreich in die westlichen Landesteile geflohen.

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