Neuer Therapieansatz für schwere alkoholbedingte Leberentzündung
Innsbrucker ForscherInnen finden nach neuen Erkenntnissen einen neuen Therapieansatz für schwere alkoholbedingte Hepatitis.
Alkoholbedingte Hepatitis bisher nicht heilbar
Alkoholbedingte Hepatitis (Leberentzündung) gilt bislang als nicht heilbar. Diese schwere Entzündung ist eine Folge jahrelanger Alkoholerkrankung und führt in 50 Prozent der Fälle binnen kurzer Zeit zum Tod. Bisher gibt es keine wirksame Therapie zur Heilung dieser Leberentzündung. Neue Erkenntnisse in der Entzündungsbiologie könnten nun die Grundlage für eine Behandlung der alkoholbedingten Hepatitis bilden.
Was ist eine alkoholbedingte Hepatitis?
Zu einer alkoholischen Hepatitis kommt es im Zuge einer schweren Alkoholerkrankung. Voraussetzung ist eine bereits vorgeschädigte, vernarbte Leber. Die Leberentzündung wird von Fieber, Gelbsucht, einem schlechten Allgemeinzustand und einer Verschlechterung der Leberfunktion begleitet. Die Entzündung kann bislang nicht gestoppt werden. Daher setzen die ForscherInnen aus dem Team um Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg von der Medizinischen Universität Innsbruck auf die neuen Erkenntnisse um das Protein Lipocalin 2 (LCN2).
Protein Lipocalin 2 (LCN2)
Das Protein Lipocalin 2 ist ein Protein, das einen Ansatz für die Therapie der alkoholischen Hepatitis bilden könnte. Dieses Protein ist ein aus weißen Blutkörperchen gebildetes Eiweiß und spielt eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen. Bei vergleichenden Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass LCN2 nur im Gewebe von Alkohol-Hepatitis PatientInnen vorkommt.
Lipocalin 2 als Grundlage für eine neue Therapie
Bisher war nur bekannt, dass bestimmte weiße Blutkörperchen vermehrt in einer chronisch entzündeten Leber vorkommen. In Untersuchungen an Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass die Blockade von LCN2 die Entzündung der Leber verhindern kann. Dadurch besteht die Hoffnung, dass dies ein Ansatz für einen neuen und innovativen Therapiezugang darstellen könnte.
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