Scheuer: Aufruf zum Gebet für Syrien

Innsbrucker Bischof schließt sich Aufruf der Kirchen an

Im Hinblick auf die bevorstehende „Genf 2“-Konferenz für Syrien hat der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), dem auch der Innsbrucker Diözesanbschof Manfred Scheuer angehört, zum Gebet für die leidenden Menschen in Syrien aufgerufen. In einer Erklärung des Vorstands heißt es: „In Syrien herrscht seit fast drei Jahren ein blutiger Krieg, der bisher rund 100.000 Opfer gefordert hat. Millionen von Menschen mussten ihre Heimstätten verlassen; vor allem die Kinder und Jugendlichen, denen eine menschenwürdige Zukunft vorenthalten wird, leiden furchtbar. In dieser Situation sind alle Christen aufgerufen, sich im Gebet für den Frieden und eine sofortige Waffenruhe in Syrien zu vereinen, damit die so notwendige humanitäre Hilfe endlich die Not Leidenden erreichen kann. Gebet und Sorge gelten allen leidenden Menschen in Syrien, gleich welcher religiösen Zugehörigkeit.

Jedoch ist die Solidarität mit den Christen des Landes eine besondere Verpflichtung. Denn die Christen Syriens sind nicht nur Erben einer zweitausendjährigen Geschichte, sie sind in den Auseinandersetzungen auch am meisten bedroht. Unter anderen schrecklichen Ereignissen hat die Entführung von zwei Metropoliten von Aleppo und von zwölf Nonnen aus Maaloula mit erschreckender Deutlichkeit die Hilflosigkeit und Verlassenheit der Christen vor Augen geführt. Obwohl viele Christen in Syrien bleiben und – so wie ihre Vorfahren – ihren Beitrag zum Aufbau des Landes leisten wollen, ist es für einige von ihnen eine lebensrettende Notwendigkeit, ins Ausland zu gehen.

Es ist erfreulich, dass sich Österreich bereit erklärt hat, Familien aus Syrien – unter ihnen nicht wenige Christen – aufzunehmen. Österreich setzt damit eine gute Tradition fort, die sich etwa auch bei der Aufnahme der vietnamesischen Bootsflüchtlinge und der Kriegsflüchtlinge aus Bosnien gezeigt hat. Freilich scheint eine Erhöhung der Zahl der aufzunehmenden Syrien-Flüchtlinge von 500 auf wenigstens 1.000 dringend geboten. Darüber hinaus ist es notwendig, dass die Republik Österreich Maßnahmen zur raschen Integration der Flüchtlinge aus Syrien ergreift, insbesondere im Bereich der Beschaffung von Wohnraum. Die meisten dieser Flüchtlinge sind gut ausgebildet, sie sind eine wertvolle Bereicherung für die österreichische Gesellschaft. Der Vorstand des ÖRKÖ appelliert an die Mitgliedskirchen des Rates, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich für eine menschliche Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere der syrischen Flüchtlinge, einzusetzen“.

Wann: 23.01.2014 ganztags Wo: Diözese, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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