Sex Positive Party
"Alles was dein sexuelles Wesen aus streichelt“

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Am Samstag, 13. August, und Sonntag, 14. August, findet in Seefeld eine sogenannte „Sex Positive Party“ statt. Sie feiert nicht nur das Zusammenkommen, sonder auch das zusammen Kommen.

Sex ist großartig. Aber nur, wenn die sexuelle Freiheit im Vordergrund steht. Um sie zu feiern und zu fördern, schmeißt der Innsbrucker Verein Funlife also eine Party. Am Samstag, 13. August, und Sonntag, 14. August, geht’s von 14 bis 2 Uhr in das Magic Castle in Seefeld. Ticket’s gibt’s auf oeticket.at, und eventim-light.com – sowie an der Tag- und Abendkassa. Die Altersgrenze liegt bei 21 Jahren.

Funlife feiert nächstes Jahr sein 10. Jubiläum. „Als wir ihn gegründet haben, gab es das super Wort ‚Sex Positive‘ noch nicht“, erklärt Foltermeier. „Sonst hätten wir es auf jeden Fall benutzt, um die Mission zu beschreiben.“ Ein Grund, warum der Verein lange ein Problem mit der falschen Außenwahrnehmung hatte, war die fehlende Formulierung, um etwas zu beschreiben, was wir heute für selbstverständlich halten. „Aber es wird immer besser“, so Foltermeier weiter. Mittlerweile könne der Verein gut vermitteln, dass er für die Akzeptanz aller Arten von sexuellen Lebensstilen steht, die jemand führen könnte.

Tabus sollen gebrochen werden

„In dem Bereich gibt es noch viel Raum für Verbesserung“, sagt Foltermeier. Zwar kann man sich heutzutage schon offen(er) als schwul bekennen „Aber es gibt weiterhin viele Tabus – wie zum Beispiel auf BDSM zu stehen, oder extremere Vorlieben, wie das Tragen von Windeln.“ An der Party sollen alle sich selbst sein. Und die Maske des Tages fallen lassen, sozusagen. Wie sie in der realen Welt sind, ist völlig egal.

Registriert haben sich bereits 600 Leute. „Wenn das Wetter gut ist und wir den gesamten Platz wie geplant nutzen können, kann die doppelte Anzahl kommen“, sagt Veranstalter Wolfgang Foltermeier. Er geht davon aus, dass die meisten Gäste Pärchen sein werden. Wobei auch Singles willkommen sind. Nur keine Männergruppe. „Auch in ihrem eigenen Interesse“, erklärt Foltermeier. 

Kein Rudelbums oder Swinger-Aktion

Vorweg: Eine „Sex Positive“ Party bedeutet nicht Rudelbums. Sonder es geht vor allem darum, die Offenheit, Diversität und Freiheit zu feiern. Das unterscheidet die Veranstaltung von Swingerklubs, die viele der heutigen Gäste dadurch abschrecken, dass Sex mit fremden Personen das Ziel und der Durchschnittsgast im mittleren Alter und männlich ist. Im Mittelpunkt steht noch immer die Musik. Sowie die Freizügigkeit in ihrer schönsten Form. Diese begünstigt vor allem der Dresscode: „Alles was dein sexuelles Wesen unterstreicht und aus streichelt“, so Foltermeier. Besonders gern gesehen sind Fetisch, Lach und Leder – und das schönste Kostüm überhaupt: nackte Haut. Ein Strand-Motto macht dies einfacher. Bikinis und Badehosen sind auch akzeptable. Nur Straßenkleidung ist verboten. "Manche finden allein die Vorstellung, in Reizwäsche auf eine elektronische Feier zu gehen, gewagt“, sagt Foltermeier. Sie will der Verein nicht mit zu strengen Regeln für den Abend entmutigen. „Aber wir wollen auch, dass alle auf gleicher Augenhöhe stehen.“

Zutritt nur mit den richtigen Motiven

Zur Sicherheit müssen Gäste aber ein paar Fragen beantworten: Wie sie auf das Event gekommen sind? Warum sie hier sind? Wie ihr Outfit aussieht? So soll sichergestellt werden, das nur Menschen mit den richtigen Motiven in einer sicheren Umgebung ihre Hülle fallen lassen können. „Ficken“ ist keine angemessene Antwort. „Die Musik“ reicht auch nicht aus. Es soll eine Mischung aus Lust auf elektronische Beats, sexueller Aufgeschlossenheit und Sensibilität vorhanden sein. Störenfriede und Grapschende sind nicht willkommen. Ebenfalls herrscht ein striktes Kameraverbot, die Linsen der Smartphones werden schon an der Tür abgeklebt. Sollte man die Stickers abziehen und heimlich knipsen, fliegt man hochkant raus. Die Gastgeber wollen einen Ort schaffen, an dem sich all wohl fühlen. Es wird jedoch eine Fotokabine und -wand geben, damit keiner ohne Schnappschuss gehen müssen.

Auch auf der Tanzfläche soll es respektvoll zugehen. Das Gerempel, das für Clubs üblich ist, bleibt aus und wird durch ein gefühlvolles Streifen ersetzt. So kann man mit ungewohnter Arm- und Beinfreiheit zu der Musik wackeln. Keine blöden Blicke, keine angewidert hochgezogenen Augenbrauen. Oberflächlichkeiten werden wörtlich an der Garderobe abgeben. Den ganzen Abend behalten fünf Vereinsmitglieder das Geschehen im Auge.

Gewinne 2x2 VIP All Inklusive Tickets für das Event (inkl. Getränke – mit Ausnahme von Shots und Flaschenware)

Bitte beachte, dass der Eintritt erst ab 21 Jahren möglich ist. Die GewinnerInnen werden per E-Mail verständigt.

„Privater Spaß“ im ehemaligen Kinosaal

Nach Genitalslust – und unter der Voraussetzung, dass alle Involvierten es auch wirklich wollen – kann im ehemaligen Kinosaal des Magic Castle aber auch etwas „privater Spaß“ gehabt werden. Und das sogar safe und sexy mit Kondomen und Gleitgels zur freien Entnahme. Sechs Betten mit Lackleintüchern stehen bereit. Sowie Desinfektionsmittel zum Reinigen, zwischen Gästen. Zum „Animieren“ spielen auf der Leinwand Filme außerdem von Andrew Black. „Die Szenen sind schon im Hardcore Bereich, aber geschmackvoll gestaltet“, sagt Foltermeier.

Dank dieses „Kuschelbereichs“ soll die Klo-Schlange – zumindest für Frauen – schneller voran gehen als bei gewöhnlichen Partys. „Denn bei ‚zusammen kommen‘ müssen sich Menschen, die sich näherkommen wollen, nicht auf die Toilette ‚verzeihen‘ oder hinter einen Busch“, sagt Foltermeier und zwinkert.

Auch gibt es eine „Schaumfummel-Area“. Vor den jeweiligen Eingängen stehen Vereinsmitglieder sicher, dass sich Cis-Männer nicht ohne Begleitung hinein verirren. So stellt Funlife sicher, dass der Konsens von Frauen schon vor dem Betreten vorgeherrscht hat. „Wir haben uns schon ein bisschen was überlegt für die Gäste“, sagt Foltermeier. „Sie sollen das einzigartige Ereignis nie vergessen.“

Hinweis

Der 14. August findet speziell unter dem Motto „Feiern mit der LGBTQ Community" statt:

Für „Mitglieder“ gibt es ein besonderes Ticket zum Sonderpreis von 69 statt 85 Euro. Diese sind in der Bar Schickeria, im Erotik-Store Art-X beim DEZ und in der Hosi Tirol zu kaufen.

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