Verkehrsicherheit
Altpradl: Weder Tempolimit, Geschwindigkeitsanzeige noch Kontrolle

Geschwindigkeitsmessung in der Reichenauerstraße | Foto: Schadler
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Tempo 30 bewegt die Gemüter. Die Frage nach Beschränkungen der Geschwindigkeit ist oft hochemotionell. Eine städtische Arbeitsgruppe beschäftigt sich nach einem Gemeinderatsantrag mit Möglichkeiten der Umsetzung. Bürgerinitiativen bringen immer wieder wichtige Faktoren, wie den Schutz der Kinder, in die Diskussion ein.

INNSBRUCK. Die Interessensgemeinschaft Altpradl weist anlässlich des Arbeitsbeginns der Tempo 30 Arbeitsgruppe erneut auf die prekäre Situation in ihrem Wohngebiet hin. Entlang der gesamten Reichenauer Straße samt Zubringerstraßen gibt es weiterhin kein dauerhaftes Tempolimit, keine Geschwindigkeitskontrolle, keinen einzigen Fahrradstreifen und erneut nicht einmal eine Geschwindigkeitsanzeige.

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Geschwindigkeitsanzeige

"Nach langem Kampf wurde über ein paar Monate auf der Reichenauer Straße zumindest eine Geschwindigkeitsanzeige, zuerst Höhe Mitterhoferstraße, danach Höhe Pradler Straße, aufgestellt", erzählt Norman Schadler, Interessensgemeinschaft Altpradl (Reichenauer Straße, Pembaurstraße) und Umgebung. "Beide Geschwindigkeitsanzeigen wurden leider wenig professionell umgesetzt. Auf der Höhe Mitterhoferstraße wurde sie nordseitig, obwohl die Schulen in diesem Gebiet südseitig sind, aufgestellt. Auf der Höhe Pradler Straße war sie monatelang nicht funktionstüchtig und wenn sie funktionierte brachte sie wenig, da ebenfalls an der falschen Stelle ohne Schüler und ein Teil des PKW-Verkehrs war erst gar nicht erfasst."

Jetzt werden die Messungen am Messepark durchgeführt | Foto: Schadler
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Falsche Prioritäten

"Mittlerweile wurden selbst diese wenig effizienten Geschwindigkeitsanzeigen in unserem Wohngebiet mit überproportional vielen Bildungseinrichtungen (rd. 2.200 Kinder und Schüler täglich), sogar noch vor Ferienbeginn, wieder entfernt. Stattdessen steht jetzt beispielsweise eine Geschwindigkeitsanzeige kurz vor dem neu gestalteten Messepark, dem sogenannten Stadtklima-Modellprojekt „Cool-INN“. Die „heiße“ Realität der großspurigen Ankündigungen über die urbane Kühlung hält angesichts der Hitzeentwicklung aufgrund des schwarzen Straßenbelags nicht stand, aber dies ist wieder ein anderes Thema. Angesichts dessen, dass die Ing.-Etzel Straße in diesem Abschnitt meistens menschenleer ist und es unmittelbar keine Anrainer oder Schulen gibt, zeigt die Geschwindigkeitsanzeige samt Tempo 30 Zone und Einbahnen wieder einmal die seit Jahrzenten falschen Prioritäten bzw. Entscheidungen aufgrund von Eigeninteressen der Innsbrucker Verkehrspolitik", analysiert Schadler.

Bildungseinrichtungen

Schadler abschließend: „Dort wo es bereits durch diverse Maßnahmen ruhig ist wird weiterhin verkehrsberuhigt. In Gebieten wie etwa in der Reichenauer Straße samt seinen Zubringerstraßen, in welchen bisher nichts, aber auch absolut gar nichts für eine Verkehrsberuhigung gemacht wurde, wird weiterhin nichts gemacht - ein Schelm, der Böses dabei denkt! Umso wichtiger ist, dass die Reichenauer Straße im Umfeld von Bildungseinrichtungen zumindest in der Zukunft vom Tempo 30 erfasst ist und dies auch dauerhaft kontrolliert wird.“

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Arbeitsgruppe

Entsprechend eines Mehrheitsbeschlusses im Mai-Gemeinderat wurde die Arbeitsgruppe „Tempo 30“ gegründet. Zusammengesetzt ist sie u. a. aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder zuständigen Ämter. Den Vorsitz führt Bürgermeister Georg Willi. Insgesamt geht es darum, den zahlreichen Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern zu den Themen Verkehrssicherheit und -beruhigung Rechnung zu tragen. Bis Ende des Jahres werden die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten evaluiert und entsprechende Maßnahmenvorschläge erarbeitet.

Geschwindigkeitsmessung in der Reichenauerstraße | Foto: Schadler
Jetzt werden die Messungen am Messepark durchgeführt | Foto: Schadler
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