Auf den Spuren der Innsbrucker Hexen

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(acz). 1485 – ein bedeutendes Datum in der Geschichte der Hexenverfolgungen. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal "Hexen" angeklagt. Und das in Innsbruck. Henricus Institutoris nannte sich der Dominikaner, der mit dem Segen des Papstes Frauen in Innsbruck vor Gericht brachte. Sein Plan – ein Todesurteil – ging jedoch nicht auf, die Frauen wurden freigelassen.

Teufel, Flammen, Tortur
Das damalige Regierungsgebäude – das Haus des Goldenen Dachls – war Schauplatz des ersten Hexenprozesses der Geschichte. Nachdem der Dominikaner des Landes verwiesen worden war, schrieb er den berühmten "Hexenhammer". Ein wegweisendes Handbuch, welches dazu diente, durch bestimmte Merkmale "Hexen" zu erkennen. Dabei war das Werk reich illustriert: Teufel, Flammen, Tortur und nackte Frauen.
Einmal jährlich organisiert der Verein Frauen im Brennpunkt eine Führung durch die Innsbrucker Altstadt. Historikerin Ellinor Foster macht bei einigen Punkten Halt und erklärt, welchem geschichtlichen Kontext Hexenverfolgungen entstammen. Emanzipation könnte man es nennen, was im 14. und 15. Jh. in Europa vor sich ging. "Immer mehr Frauen, vor allem Adelige, bekamen Macht in dieser Zeit und es entpuppte sich eine Diskussion über die Rolle der Frau: Dabei gab es Streitschriften von Frauen und Männern, die neben den starken Frauen oder gegen sie appellierten", schildert Foster das mittelalterliche Klima. Die zirka 15-köpfige Gruppe schlendert vom ehemaligen "Frauentor" im Westen der Altstadt zum einstigen Regierungsgebäude, zur Basilika und zum Stadtturm. Während dem Rundgang räumt Foster Missverständnisse aus dem Weg: "Nur ein Drittel aller Prozesse endeten für die angeblichen Hexen am Scheiterhaufen, öfters wurden sie des Landes verwiesen." Der "Hexenhammer" blieb jedoch für die katholische Kirche lange als maßgebliches Werk zur Verfolgung der Frauen. Führungen zum Thema Frauen werden von FIB immer wieder angeboten. Infos zu Veranstaltungen: www.fib.at

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