„Budget 2013 birgt große Probleme“

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Noch steht die Uni laut dem aktuellen Shanghai-Ranking aller Universitäten mit einem Rang auf den Plätzen 200-300 gut da. Mit dem drohenden Geldnotstand könnte sich das schnell ändern.

STADTBLATT: Sind Sie mit einem Platz zwischen den 200 bis 300 besten Unis der Welt zufrieden?
Märk:
Dass wir nach wie vor knapp hinter der Universität Wien international in der Spitzengruppe sind, ist eine hervorragende Leistung. Wir sind hervorragend positioniert, trotz der derzeit sehr schwierigen Situation.

Was ist so schwierig?
Märk:
Österreichs Universitäten wurden jahrzehnte lang unterfinanziert. In Deutschland bekommen die Unis pro Studierenden um das zweifache mehr Geld, den USA sogar um den Faktor fünf bis zehn. Mit diesen Universitäten halten wir mit, das ist eigentlich weltmeisterlich.

Ist dieses Ergebnis zu halten?
Märk:
Bis Ende 2012 wird es zu halten sein. Für 2013 hat die Regierung ein Budget vorgegeben, das sicher Probleme verursachen wird.

Welche Probleme sind das?
Märk:
Es käme sicher zu Reduzierungen der Aktivitäten. Uns würden fünf bis zehn Prozent des Budgets pro Jahr fehlen. Unsere Einsparungsmaßnahmen sind erschöpft. Beispielsweise müssten Studienlehrgänge reduziert werden. Letztlich spricht die Regierung immer davon, dass ihr Bildung Forschung und Wissenschaft wichtig sind. Das passt nicht zu dieser Situation.

Glauben Sie, dass es mehr Geld für Unis geben wird?
Märk:
Als Optimist gehe ich davon aus, dass die Regierung noch Wege und Mittel finden wird. Der jetzige Minister Karlheinz Töchterle stehe derzeit in Gesprächen mit Finanzministerin Maria Fekter. Wir werden im Herbst mehr wissen.

Ist Geld die Lösung für alles?
Märk:
Prinzipiell nicht. Letztlich muss man das System anders aufzäumen. Erst muss man klar festlegen, was man will: einen freien Hochschulzugang, Zugang mit qualifizierten oder sogar mit weitreichenden Beschränkungen. Die Frage muss die Politik klären.

Wofür sind Sie?
Märk:
Ich bin für den freien Zugang, wenn er nicht zu einer Qualitätssenkung führt.

Wie ist es mit dem erwarteten Zustrom deutscher Studenten wegen doppelter Abiturjahrgänge und der Aussetzung der Wehrpflicht?
Märk:
Wir erwarten einen vermehrten Zustrom, den gab es auch schon in den vergangenen Jahren. Man muss sehen, welche Studienfächer betroffen sind. Momentan hat das Ministerium eine Offensivaktion gestartet für MINT- und Massenfächer. Wir gehen davon aus, dass wir dadurch weitere Mittel bekommen werden.

Abschließend: Wie gefällt Ihnen die Arbeit als Rektor und werden Sie sich für den Rektorposten bewerben?
Märk:
Die Arbeit hat mir die vergangenen Monate großen Spaß gemacht. Ich überlege jetzt ernstlich mich für das Rektorsamt zu bewerben.

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