Schwimmhalle
Bürgermeister muss Verhandlungen führen

Gemeinsamer Antrag im Gemeinderat, die SPÖ konnte alle Fraktionen außer die Grünen dafür gewinnen. | Foto: SPÖ Innsbruck
  • Gemeinsamer Antrag im Gemeinderat, die SPÖ konnte alle Fraktionen außer die Grünen dafür gewinnen.
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INNSBRUCK. Nach dem überraschenden "Aus" der eigentlich in den Regierungsprogrammen verankerten 50-Meter-Schwimmhalle durch eine schriftliche Information von LhStv. Geisler und Bgm. Willi an die Sportverbände, hat der Gemeinderat reagiert. Einem dringenden Antrag der FPÖ wurde im Gemeinderat die Dringleichkeit zu erkannt, der anschließende Abänderungsantrag der SPÖ wurde von allen Fraktionen mitgetragen, Bürgermeister Willi wurde mit Verhandlungen beauftragt.

Beschluss

Antrag der FPÖ:
"Herr Bürgermeister wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen des Stadtmagistrats sowie Experten der städtischen Beteiligungsunternehmen (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft GmbH, etc.) die Errichtung eines modernen Trainings- und Sportzentrums für den Schwimmsport mit Finalisierung der Bauarbeiten bis Jahresende 2022 zu betreiben und hinsichtlich der Mitfinanzierung in Verhandlungen mit der Republik Österreich sowie dem Land Tirol zu treten. Herzstück soll ein für die Durchführung internationaler Schwimmwettkämpfe zugelassenes 50m-Becken sein. Die Anlage soll ganzjährig nutzbar sein."
Abänderungsantrag der SPÖ

1) Die Stadt Innsbruck bekennt sich zum Vorhaben, ein ganzjährig betriebenes modernes Freizeit- und Schwimmsportzentrum mit wettkampftauglicher 50-Meter-Schwimmhalle sowie eines Lehrschwimmbeckens bevorzugt am Standort Tivoli zu errichten.
2) Für die Umsetzung wird Herr Bürgermeister beauftragt ehest möglich in Verhandlungen mit der Republik Österreich sowie dem Land Tirol einzutreten, um eine finanzielle Beteiligung zu erwirken bzw. bestehende Zusagen zu fixieren. Der Stadtsenat ist monatlich über den Stand der Verhandlungen zu informieren.
3) Herr Bürgermeister wird weiters beauftragt zur Feinabstimmung des Projektes eine Arbeitsgruppe unter Einbindung der künftigen Nutzer*innen einzurichten. Diese soll Vertreterinnen der zuständigen Dienststellen des Stadtmagistrats sowie Expert*innen der städtischen Beteiligungsunternehmen (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG - IKB, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft - IIG, etc.) sowie den Schwimmverbänden und Triathlonverbänden Tirols und Österreichs, den Sportbeauftragten der Landesbildungsdirektion sowie Schwimmschulvertreter*innen besetzt werden. Die operative Führung der Arbeitsgruppe (Einberufung, Zusammensetzung, organisatorische Abwicklung, ete.) obliegt der Abteilungsleitung der MA5 unter Einbezug des Sportamtes. Die politische Steuerung erfolgt unter der Federführung der zuständigen Stadträtin für Sport im Zusammenwirken mit dem Bürgermeister.
4) Der Gemeinderat hält fest, dass vor dem Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer 50-Meter-Schwimmhalle keine größeren Sanierungsarbeiten an den anderen Schwimmbadstandorten der IKB vorgenommen werden.

Arbeitsübereinkommen

SPÖ-Mayr: „Die Umsetzung bedeutet einen Meilenstein für Schul-, Breiten- und Spitzensport.“
„Wenn Innsbruck die Chance auf die 50-Meter-Schwimmhalle jetzt nicht nützt, ist diese erneut auf Jahrzehnte vertan. Jetzt ist der Moment, um die dafür in Aussicht gestellten Millionen des Bundes abzuholen. Andere Städte wie Klagenfurt und Salzburg sind in Warteposition, Innsbruck ist – noch – an erster Stelle“, steht für Sportstadträtin Elisabeth Mayr von der SPÖ fest, dass das Zeitfenster für eine Entscheidung klein ist und nach 40 Jahren Stillstand endlich gehandelt werden müsse. Für Mayr ist die Faktenlage eindeutig: „Das Arbeitsübereinkommen der Stadtregierung, das Regierungsprogramm der Tiroler Landesregierung, die positiven Signale aus Wien sowie die wachsende Bevölkerungszahl in Innsbruck und der damit einhergehende Bedarf nach Wasserfläche für Schulschwimmen, Breiten- und Freizeit- wie auch Spitzensport sprechen allesamt eindeutig für die 50-Meter-Schwimmhalle. Seit gut 40 Jahren wurde kein Quadratmeter Wasserfläche neu geschaffen, die Bevölkerungszahl in und um Innsbruck ist seither aber massiv angestiegen.“

Schwimmsport

„Wir wissen, dass Schwimmen die mit Abstand beliebteste Freizeitsportart und Bewegungsform ist, besonders stark wird sie von Frauen praktiziert. Vom Babyschwimmen bis ins hohe Alter begleitet sie viele ein Leben lang. Auch die Schullehrpläne, die Schwimmunterricht ab der Volksschule verpflichtend enthalten, können bei den derzeitigen Wasserflächen nicht umgesetzt werden“, weiß die für Bildung und Sport zuständige Stadträtin Mayr. Schwimmen ist aber mehr als eine Bewegungs- und Kulturtechnik, es dient dem Überleben. Neben dem Verkehr ist das Ertrinken die Hauptursache von Todesfällen bei Kindern. „Wer sagt, jedes Kind soll schwimmen lernen, muss auch einräumen, dass es den Ausbau von Wasserflächen dazu braucht.“

Kriterien

Nicht zuletzt entspreche das Vorhaben den städtischen Kriterien der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. „Wir müssen uns die Frage stellen: Soll ein altes Bad um Millionen Euro saniert oder ein neues, ökologisches und attraktiveres Bad errichtet werden? Diese Frage kann man nicht einfach mit dem Hinweis auf Corona vom Tisch wischen", hält Mayr fest. Der drignende Antrag wurde im Gemeinderat angenommen

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