Siedlervereinigung Sieglanger
Das Miteinander wird groß geschrieben
Vor 90 Jahren entstanden in Sieglanger die ersten Häuser und die Geschichte der Siedlergemienschaft begann. Das heuerige Jubiläum wird am 10. August im Stadtteil groß gefeiert.
INNSBRUCK/SIEGLANGER. Die Geschichte der Siedlervereinigung Sieglanger ist eine Geschichte des Miteinanders, der gegenseitigen Hilfe und des Zusammenhaltes und geht auf das Jahr 1934 zurück – eine wirtschaftlich schwierige Zeit, die von wirtschaftlicher Unsicherheit, politischer Instabilität und sozialen Spannungen geprägt war. Mitten in dieser unruhigen Epoche wurde die Siedlervereinigung Sieglanger gegründet.
Ein Eigenheim mit Garten
Bundeskanzler Dollfuß verabschiedete 1933 ein Gesetz über die Förderung von Nebenerwerbssiedlungen. Diese Siedlungen sollten dazu dienen, durch den Bau bescheidener Eigenheime mit Gärten den sozialen Status der Arbeiterschaft zu verbessern.
Gemeinsam gelingt's besser!
1933 wurden in Sieglanger 33 identische Häuschen in Holzbauweise mit den Maßen acht mal neun Meter errichtet. Die Siedler wurden finanziell unterstützt, indem sie einen Kredit in Höhe von 4.500 Schilling genehmigt bekamen. Darüber hinaus waren die zukünftigen Bewohner dazu verpflichtet, beim Bau entweder persönlich mitzuwirken oder eine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Die Siedler krempelten die Ärmel hoch. Die Zuweisung der Häuser erfolgte durch ein Losverfahren kurz vor dem Einzug, sodass im Vorfeld niemand wusste, welches Haus er erhalten würde. Während der Bauarbeiten wurde bereits die Siedlergemeinschaft gegründet.
In Opas Fußstapfen getreten
Am 28. Oktober 1934 wurde die Siedlung von H. H. Pater Michael Gatterer eröffnet. Während der Bauarbeiten wurde die Siedlergemeinschaft gegründet, die bis heute bestehen blieb. Beim Bau der Häuser haben die zukünftigen Nachbarn gemerkt, dass sie gemeinsam mehr erreichen. Der Fußweg zur Stadt dauerte 45 Minuten und die Menschen wussten, dass sie sich im Notfall gegenseitig helfen mussten. Deshalb wurde auch rasch eine eigene Freiwillige Feuerwehr gegründet. Außerdem haben die Siedler das Gemeinschaftsleben sehr hochgehalten. Mittlerweile lebt in den Häusern in Sieglanger bereits die dritte Generation.
Der erste Obmann der Vereinigung war Georg Hofer, heute ist es sein Enkel Bernhard Hofer. Er ist seit fünf Jahren als Obmann der Siedlervereinigung tätig. Sein Ziel ist es, die Tradition der gelebten Gemeinschaft zu erhalten und mit den Bewohnern des Stadtviertels den gemeinsamen Lebensraum zu verbessern.
Gemeinschaftsgefühl lebt weiter
Auch heute noch, 90 Jahre nach der Gründung der Siedlergemeinschaft wird im Stadtviertel die Gemeinschaft groß geschrieben.
„Besonders durch die Interessensgemeinschaft Einhausung der Autobahn ist das Miteinander wieder aufgeflammt", erzählt Obmann Bernhard Hofer.
Dieses Mitaneinder soll beibehalten werden. Sein Wunsch ist es, weiterhin mit den benachbarten Stadtteilen wie Mentlberg und Klosteranger zusammenzuarbeiten. Es sollen neue Sichtweisen und Ideen gesammelt werden, um das Leben und das Miteinander im Stadtteil Sieglanger zu verbessern.
Große Feier zum Jubiläum
Das 90 jährige Bestehen der Siedlergemeinschaft wid heuer groß gefeiert, und zwar am 10. August. Die Jubiläumsfeier wird auf dem Siedlerplatzl stattfinden, es wird eine traditionelle Festmesse mit Pfarrer Helmuth Gatterer (Ehrenmitglied im Verein) stattfinden. Dabei sein werden auch die Vereine des Stadtteils und es gibt einen historischen Rückblick auf die letzten 90 Jahre mit Bildern und Videos.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.