"Das Wetter kennt keine Feiertage"

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INNSBRUCK. In der Rossaugasse 4 stehen drei riesige Behälter, in welchen jeweils 400 Tonnen Streusalz gelagert werden. Wenn der Frost kommt, starten von hier aus die Maschinen, die die Straßen räumen. Das Innsbrucker Streusalz besteht zu 99,7 Prozent aus Kochsalz. "Das ist Streusalz der besten Gütequalität", erklärt der Leiter des Straßenbetriebs, Josef Mühlmann. Die restlichen 0,3 Prozent ergeben kleine Verunreinigungen. Was das Streusalz für Mensch, Tier und Straßenbelag bedeutet? "Wir haben keine konkreten Empfehlungen für Tierhalter, aber die meisten Hundebesitzer machen automatisch das Richtige: Nach jedem Gassigehen im Winter die Pfoten waschen", so Mühlmann. Für den Fahrbahnbestand ist aus seiner Sicht nicht das Streusalz gefährlich, sondern die kleinen Risse, in welchen sich das Wasser sammelt und bei Frost den Beton sprengen kann. "Deswegen bessern wir die kleinen Straßenschäden noch im Herbst aus, damit können wir eine notwendige Sanierung um drei bis vier Jahre verzögern", weiß der Leiter. Dem Straßenbetrieb stehen 26 Fahrzeuge zur Verfügung, 15 externe Frächter helfen bei strengen Wintern im Notfall aus. Bei der Räumung haben Hauptdurchzugsstraßen oder Wege auf denen die Öffis verkehren, Vorrang. Forstwege werden nur sporadisch geräumt.

Prioritätensetzung

"Im Durchschnitt verbrauchen wir im Winter 2.000 bis 2.500 Tonnen Salz, wenn es ein strenger Winter ist, können auch bis zu 4.000 Tonnen verstreut werden. Die Radwege werden meist von den Grünanlagen-Mitarbeitern geräumt. Hier wird am häufigsten nur Streusplit – also kleine Steinchen – verwendet." 1 Tonne Salz kostet 90 Euro. Im Straßenbetrieb arbeiten 147 Männer und eine Frau: "Diese Art der Arbeit, mit den Bereitschaftsdiensten, ist nicht sehr familienfreundlich. Das Wetter kennt keine Feiertage. Unsere einzige Mitarbeiterin ist die Sekretärin", erklärt Mühlmann das fehlende Interesse der Frauen an diesem Beruf. Beim Gespräch mit dem STADTBLATT gibt er auch Einblick in die vorherigen Jahre. Dabei erklärt er, dass trotz global steigender Temperaturen der Winterdienst nicht zurückgegangen sei: "Obwohl die Schneemengen weniger geworden sind, müssen wir auch bei geringem Schneefall ausrücken." Der Großeinsatz wird erst noch erwartet.

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