Drogen sind weltweites Problem
Die Stadt Innsbruck lud türkischen Drogencop zu Infoveranstaltung für MigrantInnen
(gstr). Drogen- und Spielsucht sind Probleme unserer Gesellschaft und machen auch vor kulturellen Grenzen nicht halt. Vergangenen Sonntag fand auf Einladung der Stadt Innsbruck eine Infoveranstaltung für Migranten statt.
Zafer Ercan, Oberst der Polizei in Istanbul und seit 15 Jahren Drogenfahnder in der Bosporus-Metropole, hinterlegte seinen Vortrag mit einem Bild – dem Titelbild einer Ausgabe des TIME-Magazins, welche sich mit dem Thema Sucht befasste. Das Bild zeigt einen Angelhaken und einen Fisch mit den Gesichtszügen eines Menschen, der auf den Haken beißt. „Dieses Bild zeigt klar das Problem der Sucht. So leicht wie sich die Nadel des Hakens durch den Kopf des Fisches bohrt, so leicht ist es, in die Sucht hineinzurutschen. Und gleich wie bei dem Angelhaken ist es schwierig, sich wieder davon zu befreien“, schildert der Drogenfahnder. Gleichzeitig betont er, dass es der Polizei niemals allein gelingen kann, der Drogenproblematik Herr zu werden. „Dieses Problem geht uns alle an. Daher müssen wir auch alle etwas dagegen unternehmen!“, betonte der Drogencop. „Dealer werden niemals Ehre haben!“, rief der Experte in den Raum und erntete spontanen Applaus der über 300 interessierten Zuhörer – vorwiegend mit Migrationshintergrund. In weiterer Folge informierte auch der anerkannte Psychologe Reinhard Haller über Risikofaktoren, die zu einer Sucht führen können. „Vieles hängt von der Erziehung ab. Sowohl zuviele Freiheiten als auch zuviel Strenge sind ein Risikofaktor“, erörtert Haller.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein Referat von Tirols oberstem Kriminalbeamten Oberst Walter Pupp. Er betonte, dass Drogenkonsum immer Konsequenzen hat. „Auch wenn inzwischen die Devise ‚Therapie statt Strafe‘ gilt, ändert sich nichts daran, dass derartige Vergehen im Leumund aufscheinen und das Leben nachhaltig beeinträchtigen“, betonte Pupp.
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