Hofwald-Trail
Ein Happyend für die Mountainbike-Strecke

Happyend für den Hofwald-Trail: Laufen, Radfahren, Wandern und der Besuch des Höttinger Bildes über den Bischof-Stecher-Weg werden durch neu errichteter Stelen thematisch erklärt und aufgezeigt. | Foto: Berchtold/FB
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  • Happyend für den Hofwald-Trail: Laufen, Radfahren, Wandern und der Besuch des Höttinger Bildes über den Bischof-Stecher-Weg werden durch neu errichteter Stelen thematisch erklärt und aufgezeigt.
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Die lange Geschichte des Hofwald-Trails findet durch eine Neugestaltung ein Happyend. Am Beginn des Bischof-Stecher-Wegs wird durch eine entsprechende Information verhindert, dass dieser illegal als Radweg genutzt wird. Dieser Weg wird künftig auch weiterhin durch einen Schranken mit dem Fahrverbotsschild „Radfahren Verboten“ abgeschrankt sein. 

INNSBRUCK. Die Stadt Innsbruck hat mit dem Hofwald-Trail auf der Nordkette eine offizielle Mountainbike-Strecke geschaffen. Allerdings gab es Bedenken sowiez zahlreiche Proteste bezüglich eines Teils der geplanten Route in der Nähe des Bischof-Stecher-Wegs. Bürgermeister Georg Willi, der stellvertretende Bürgermeister Andreas Wanker, der für Natur und Erholung zuständige David Messner und Meinhard Egger vom Bischof-Stecher-Gedächtnisverein präsentierten eine gemeinsame Lösung, die sportliche Aktivität, Ruhe und Naturschutz vereint: Eine angepasste Streckenführung des Trails sowie eine neue Gestaltung am Anfang des Pilgerwegs sollen ein Miteinander von Natur und Erholung ermöglichen, ohne Konflikte zu verursachen.

„Bischof Reinhold Stecher bleibt als prägende Persönlichkeit unserer Stadt in Erinnerung – auch wenn er selbst am liebsten in den Bergen war. Er hat gezeigt, dass die vermeintlichen Widersprüche zwischen urban und alpin, zwischen Stille, Sport und Schutz der Natur keine sein müssen – und sie stattdessen miteinander verbunden. Nach diesem Vorbild konnten wir nun eine gemeinsame Lösung finden, bei der sowohl die ruhige Idylle des Kreuz- und Wanderwegs zum Höttinger Bild als auch die legale und sichere Möglichkeit zum Radsport erhalten bleiben. Mein Dank gilt hier den engagierten Mitarbeitenden des Amtes für Wald und Natur sowie dem Bischof-Stecher-Gedächtnisverein für die gute Zusammenarbeit“, betont Bürgermeister Georg Willi.

„Mit der vorgelegten Lösung, die das Amt für Wald und Natur mit sehr viel Engagement erarbeitet hat, können wir alle zufrieden sein: Durch den adaptierten, nun weiter östlich geplanten Verlauf der Teilstrecke und die umfassende Sicherung der Kreuzungspunkte nach dem Vorbild bestehender Forstweg-Singletrail-Kreuzungen werden nun jegliche Konflikte und nahen Parallelführungen verhindert. Gleichzeitig gestalten wir den Bereich am Fuße des Waldes ansprechend um – und stellen durch eine neue landschaftliche Gestaltung sowie Beschilderung sicher, dass Rad- und Wanderweg ersichtlich getrennt sind. So sorgen wir für ein möglichst problemloses Miteinander im Wald“, erklärt Vizebürgermeister Andreas Wanker.

Konfliktfreies Miteinander

„Der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein bedankt sich ausdrücklich, dass die früheren Bedenken ernst genommen und berücksichtigt worden sind. Einem möglichst konfliktfreien Miteinander von Mountainbikerinnen und -biker steht nun nichts mehr im Wege. Bischof Stecher hätte sich in seiner Natur- und Sportbegeisterung sicher darüber gefreut. Appellieren möchten wir an die Radfahrerinne und -fahrer, dass sie die vorgesehenen Routen auch benützen und den Bischof-Stecher-Weg den Wanderern, Familien und BeterInnen überlassen“, freut sich Meinhard Egger, Schriftführer des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins.

Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail. | Foto: Rudikg/IKM
  • Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail.
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Lösungsweg

Die Basis für den gemeinsamen Lösungsansatz war die Zustimmung der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBF) sowie das gemeinsame Ziel aller Beteiligten – ÖBF, Stadt Innsbruck und Bischof-Stecher-Gedächtnisverein – ein Konzept zur Lenkung der Radfahrer umzusetzen. Das städtische Amt für Wald und Natur konnte eine zusammenhängende Strecke ausgehend vom Bärfallweg entwickeln. Problematischen Abschnitten des Trails wurden modifiziert: Der veraltete Trail-Abschnitt wird östlicher verlegt, Kreuzungspunkte werden entflochten und für alle sicher gestaltet. Holzabsperrungen – ähnlich den bewährten Forstweg-Trail-Kreuzungen am Schiller- oder Hungerburgweg – gewährleisten Sicherheit, während eine geplante Kreuzung aufgegeben wird. Zuvor bestehende parallele Abschnitte von Trail und Forstweg werden nun vermieden. 

Das in der Erstvariante geplante Ende des ersten Single-Trail-Abschnitts am Parkplatz Planötzenhof wird nicht hergestellt, die frühere Ausfahrt oberhalb des Parkplatzes nicht mehr benötigt. Stattdessen wird hier ein abgesicherter, gefahrenfreier Kreuzungspunkt mit dem Forstweg hergestellt und der Singletrail westlich davon weitergeführt, bis er dann direkt in den unteren Abschnitt des Hofwaldtrails (Abschnitt Planötzenhof – Sadrach) mündet.

Neuer Ausgangspunkt

Mit der Errichtung des Hofwald-Trails wurde auch die konfliktfreie Ausgestaltung des Ausgangspunktes Planötzenhof seitens der Politik angeregt. Auf der sich im Besitz der ÖBF befindenden Grünfläche am Waldrand treffen nahezu alle Infrastruktureinrichtigungen zusammen, die für den Besuch des Naherholungsgebietes Hofwald/Planötzenhof/Höttinger Bild wichtig sind. Zur weiteren Information und Lenkung der Nutzergruppen werden die unterschiedlichen Erholungsthemen wie Laufen, Radfahren, Wandern und der Besuch des Höttinger Bildes über den Bischof-Stecher-Weg anhand neu errichteter Stelen thematisch erklärt und aufgezeigt. Die Beschilderung wird so neugestaltet, dass es sowohl für Wandererinnen und Wanderern als auch Radfahrerinnen und -fahrer eindeutig und unmissverständlich klar ist, über welche beschilderten Wege der Zugang in den Wald gegeben ist. Am Beginn des Bischof-Stecher-Wegs wird durch eine entsprechende Information und eine landschaftlich attraktive Ausgestaltung verhindert, dass dieser illegal als Radweg genutzt wird. Dieser Weg wird künftig auch weiterhin durch einen Schranken mit dem Fahrverbotsschild „Radfahren Verboten“ abgeschrankt sein. Die Maßnahmen wurden mit der ÖBF und dem Bischof-Stecher-Verein abgestimmt und werden vom Amt für Wald und Natur durchgeführt.

Das Dossier von MeinBezirk zum Hofwaldtrail finden Sie hier

Hintergrund

Um eine weitere legale und sichere Mountainbike-Strecke zu etablieren und die entsprechende Lenkung der Nutzergruppen zu gewährleisten, wurde ab Sommer 2022 der Hofwald-Trail gebaut. Nach Bedenken und zahlreichen Protesten aufgrund des Verlaufs einer Teilstrecke, die sich in der Nähe des Bischof-Stecher-Wegs zum Höttinger Bild befand, wurde im August 2022 in einer Sondersitzung des Innsbrucker Gemeinderats der Rückbau der Teilstrecke beschlossen. Im Juli 2022 kam es zu Differenzen zwischen Bgm. Georg Willi und dem damaligen Vizebgm. Johannes Anzengruber. Anzengruber war als Ressortverantwortlicher für den Bau verantwortlich. Er hat nach einem Lokalaugenschein einen Baustopp verordnet und die verantwortlichen Ämter zur Besprechung geladen. "Zusammen mit der Fachabteilung und dem Trailbauer, sowie den Österreichischen Bundesforsten als Grundstückseigentümer sind wir zum Entschluss gekommen, den Bischof Stecher-Besinnungsweg nun komplett freizuhalten und den Mittelteil des Trails in Richtung Buchtal zu verlegen“, erklärte Anzengruber der BezirksBlätter-Redaktion. Die Sektion zwei des Trails wird in den nächsten Wochen fertiggestellt und ist dann ab dem Ende des Sommers bereits benutzbar. Für den Bereich Höttinger Bild betont Anzengruber, dass es einen Baustopp bzw. der Rückbau verordnet wurde. Bürgermeister Georg Willi hat jedoch die Fortführung der Bauarbeiten angeordnet. Anzengruber: "In weiterer Folge hat mich Bürgermeister Willi aber klar overruled und meine Entscheidung ignoriert." Bgm. Willi hält in einer Aussendung fest: „Ich begrüße die Wiederaufnahme der Bauarbeiten am Hofwaldtrail. Dieser neue Trail ist ein großer Schritt für die Attraktivierung des Mountainbike-Angebots in Innsbruck. Zudem wird der Radsport auf legale Trails gelenkt und damit auch die Natur und der Lebensraum wildlebender Tiere geschützt.“ 

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Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentieren die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail. | Foto: Rudikg/IKM
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