Ein Preis für "alte Moderne"

Markus Renk will sogleich neue Wege einschlagen und zurück zu den Wurzeln des Buchhandels.
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  • Markus Renk will sogleich neue Wege einschlagen und zurück zu den Wurzeln des Buchhandels.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Sich auf den traditionellen Buchhandel besinnen: Das war der Plan von Markus Renk, der nun seit über einem Jahr die Geschicke der Wagner’schen Buchhandlung (übrigens Österreichs ältester) leitet. Mit diesem Konzept hat er sich auch den 3. Platz des Jungunternehmerpreises der Wirtschaftskammer Tirol gesichert.


Auf gutem Weg

"Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind", erklärt er beim STADTBLATT-Gespräch die Bedeutung des Preises, "man hat sich in der Branche krankgejammert und dabei die Bedürfnisse der Kunden übersehen". Bücher, Bücher, Bücher auf einer Fläche von 600 Quadratmetern ist das Wagner’sche Konzept. "Um mit dem Onlinehandel mithalten zu können, muss die Auswahl da sein. Wir haben 80.000 Artikel auf Lager."


Alte Werte, neue Wege

Dabei wird aber auch der Ruf der Moderne gehört: E-Books, Onlinekauf oder kostenlose Zustellung (in Innsbruck durch einen Fahrradkurier innerhalb von drei Stunden) werden ebenfalls angeboten. Renk ist überzeugt, dass die Mehrheit seiner Kunden die Bücher angreifen will. "Nonbook"-Artikel – Sandkübel, Spielzeug und Co. – will er in diesem traditionsreichen Geschäft nicht im Sortiment haben.

Er geht in die andere Richtung: "Dafür konzentrieren wir uns zum Beispiel mehr auf Fachbücher. Wir haben ein großes Sortiment, das man so nicht einmal in München oder Wien findet." Renk ist sich sicher, dass das Konzept aufgeht: Sogar die Mitarbeiterzahl konnte er innerhalb von einem Jahr von 18 auf 24 erhöhen. Die Kompetenz der Mitarbeiter und das große Buchsortiment ist seiner Meinung nach das Geheimnis der Wagner’schen.

Vorteil: Inhabergeführte Buchhandlung

Was den Buchhandel vom Internet unterscheidet ist nicht nur das Haptische. Die Wagnersche sieht ihren Vorteil auch darin, dass sie inhabergeführt ist. Wenn ein Kunde wissen will, wer hinter dem Buchgeschäft steckt, muss er sich nur umsehen. Renk ist für die Kunden ansprechbar, ihre Wünsche und Anregungen gehen nicht in einem "Betriebsnirvana" – wie das bei zentralisierten Großunternehmen schon mal vorkommt – verloren. Neben dem Buchhandel ist im oberen Stockwerk auch ein Bistro untergebracht. Die Meierei passt in das neue Konzept und bietet frische, regionale Küche an.

Keine Reue

"Es macht irrsinnig viel Spaß, die Buchhandlung in die Zukunft zu führen", erklärt Renk abschließend. "Keinen einzigen Moment habe ich bereut, diesen Schritt gewagt zu haben. Und das Tollste ist: Auch die Mitarbeiter marschieren motiviert mit." Für neue Ideen – z.B Buchtrailer oder Blind Dates (Bücherkauf ohne zu wissen, was man bekommt) – ist er immer offen, dabei will er sich stets auf die Tradition des Buchhandels besinnen.

Markus Renk will sogleich neue Wege einschlagen und zurück zu den Wurzeln des Buchhandels.
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