Flughafen Innsbruck

Erstlandung, Signa-Parkentgelte und Flugbewegungen

Der Flughafen freut sich über die Erstlandung aus Reykjavik. Im Gemeinderat gab es eine breite Mehrheit für einen Antrag zur Unterstützung des Flughafens. Drei Gemeinderatsanfragen von GR Manfred Roner geben Auskunft über die Flugbewegungen und die Zahlungen der Signa-Holding für den Business-Jet und eine Olympiaflugverbindung Innsbruck - Mailand.

INNSBRUCK. Die isländische Fluglinie Icelandair nimmt Innsbruck in ihr Flugprogramm auf. In den nächsten fünf Wochen werden zahlreiche isländische Ski- und Bergbegeisterte von Reykjavik direkt nach Innsbruck fliegen. Erstmalig landete eine Boing 737 Max der Icelandair mit 150 Passagieren an Bord am Flughafen Innsbruck. Icelandair ist kein gänzlich neuer Airlinepartner für den Flughafen, wenngleich die Partnerschaft schon viele Jahre zurückliegt. Vor rund 40 Jahren gab es bereits eine Direktverbindung nach / von Innsbruck. Umso mehr freut man sich am Flughafen Innsbruck, dass diese Partnerschaft nun wieder neu aufgenommen wird. Icelandair (icelandair.com) fliegt zwischen 27. Januar und 02. März jeden Samstag von Reykjavik (KEF) nach Innsbruck und retour. Im Einsatz ist eine Boing 737 Max, die Flugzeit beträgt rund 4,5 Stunden. Die Strecke Reykjavik – Innsbruck ist für die laufende Wintersaison die zweite komplett neue Strecke, die nach / von Innsbruck angeboten wird. Bereits Ende Dezember startete schon eine neue Verbindung aus / nach Athen. Zudem wurden für die aktuelle Wintersaison die Flugverbindungen von / nach Berlin, Hamburg und London Gatwick ausgeweitet.

Das BezirksBlätter-Dossier zum Flughafen Innsbruck finden Sie hier

Flughafen im Gemeinderat

Der Gemeinderat möge beschließen: "Der Innsbrucker Gemeinderat bekennt sich zum ganzjährigen Betrieb des Innsbrucker Flughafens samt täglicher Anbindung an internationale Luftfahrtdrehkreuze. Angesichts der aktuellen Diskussionen um bereits erfolgte und geplante Streichungen von Linienflügen nach Wien oder Frankfurt, wird Herr Bürgermeister als Eigentümervertreter der Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft dringend aufgefordert, umgehend Gespräche zum Erhalt der aktuell bestehenden Anschlüsse oder alternativ zur Erreichung neuer Anschlüsse des Innsbrucker Flughafens an relevante internationale Drehkreuze herzustellen." Dieser Antrag der ÖVP, FPÖ, FI, NEOS, Gerechtes Innsbruck und Seniorenbund sowie GR Renate Krammer-Stark, GR Irene Heisz, GR Thomas Lechleitner, STR Elisabeth Mayr, GR Benjamin Plach sowie GR Helmuth Buchacher wurde mit einer breiten Mehrheit angenommen.

Flughafen und die Signa-Holding

Mit drei Anfragen forderte GR Manfred Roner Aufklärung zu einzelnen Themenkomplexen am Flughafen. So fordert Roner Informationen zu den Lande- und Parkentgelte der Business-Jets der Signa Holding im Jahr 2023. Im Rahmen der Insolvenzanmeldung der Signa-Holding sind auf der Gläubigerliste mehr als 60 Gläubiger aus Tirol angeführt: angefangen bei der BH Innsbruck, dem Finanzamt Innsbruck und den Innsbrucker Kommunalbetrieben über die Wirtschaftskammer Tirol, einigen Firmen und Hotels bis hin zum Flughafen Innsbruck. Der Flughafen teilt dazu mit: "Flüge von Airline-Kundinnen und Kunden werden, gemäß der tatsächlich angefallenen Kosten, monatsweise abgerechnet, eine "Vorschreibung" ist nicht üblich. Bezüglich der Nutzung der Abstellfläche im Hangar 4 gab es mit der Signa Holding eine Nutzungsvereinbarung. Außerdem wurden vereinzelt Leistungen wie z. B. Parkkarten usw. abgerechnet. Insgesamt wurden im Jahresverlauf 2023 mit der Signa Holding direkt rund 650.000 Euro abgerechnet." Alle Flugabrechnungen wurden bis Ende November sowie die Hangarnutzung bis Ende August bezahlt. Laut Flughafen besteht für die Hangarnutzung der Monate September, Oktober und November ein Fehlbetrag.

Flugbewegungen

Die zweite Anfrage beschäftigt sich mit einer Ausweitung der Betriebszeiten. Der Flughafen teilt dazu mit: "Das Fluggeschehen war Ende November/Anfang Dezember in großen Bereichen Mittel- und Nordeuropas aufgrund der Wettersituation mit Schneefall, Eisregen und Nebel stark beeinträchtigt. Am Flughafen Innsbruck wurden ab Mitte November bis Ende Dezember aus Wettergründen knapp 60 Flüge komplett abgesagt, in weiteren 20 Fällen konnten Maschinen nicht landen und mussten den Anflug abbrechen und zu einem anderen Ausweichflughafen fliegen."

Betriebszeitenänderungen
Bei den folgenden Flügen kam es zu Ausweitungen der Betriebszeiten
So. 26.11.2023 nach Amsterdam Abflug 20:35 h geplant 19:45 h
Mo. 27.11.2023 nach Frankfurt Abflug 20:09 h geplant 18:30 h
Di. 28.11.2023 Landung Ambulanzflug 05:45 h, Weiterflug 06:16 h
Fr. 01.12.2023 aus Frankfurt Landung 23:48 h geplant 22:50 h
So. 03.12.2023 nach Frankfurt Abflug 20:37 h geplant 18:30 h und aus Frankfurt Landung 23:20 h geplant 22:50 h
Di. 05.12.2023 aus Frankfurt Landung 23:15 h geplant 22:50 h
Do. 07.12.2023 aus Frankfurt Landung 23:38 h geplant 22:50 h
Fr. 08.12.2023 nach Frankfurt Abflug 20:12 h geplant 18:30 h und aus Frankfurt Landung 23:12 h geplant 22:50 h
So. 10.12.2023 nach Amsterdam Abflug 20:05 h geplant 19:45 h und nach Hamburg Abflug 20:10 h geplant 19:45 h

Ausschlaggebend dafür waren massiven Beeinträchtigungen des internationalen Flugverkehrs, von dem leider auch die Flüge von und nach Innsbruck betroffen waren. Hervorzuheben ist hierbei die Situation in Frankfurt, wo erfahrungsgemäß schon kleinere Wetterereignisse zu massiven Beeinträchtigungen führen können, weshalb auch mehrfach der Spätflug der Air Dolomiti z. B. aufgrund der notwendigen Flugzeugenteisung verspätet nach Innsbruck gestartet ist. Über 30 Flüge der Air Dolomiti mussten in den letzten Wochen hauptsächlich aus Wettergründen komplett abgesagt werden. Die Auslastung des Flughafens Innsbruck spielte dabei keine Rolle als Ursache für Betriebszeitenerweiterungen.

Abgebrochener Landesflug

Am Montag, 04.12.2023 fand eine verspätete Landung eines Flugzeugs Typ A320 aus London statt, das von Osten kommend ein Landeanflug abgebrochen hatte und einen "Rundflug am Nachmittag bis ins Außerfern machte, mit mehr als 100 km zusätzlicher Flugstrecke", erklärt GR Roner in der Anfrage: "Handelte es sich dabei nach dem starken Schneefall am Wochenende nun bei schönem windstillem Wetter um einen Besichtigungsflug für die PilotInnen und PassagierInnen?", lauter die Frage von Roner an den Flughafen. "Anscheinend war es im Anflug der Maschine östlich vom Innsbrucker Stadtgebiet nicht windstill, der Pilot hat jedenfalls "Windscherungen" gemeldet und seinen Anflug auf die Piste aus Sicherheitsgründen abgebrochen ("Windscherungen" sind plötzliche scharfe Änderungen der Richtung und/oder der Geschwindigkeit des Windes, hervorgerufen durch das Aneinandervorbeiströmen zweier unmittelbar benachbarter Luftschichten, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Es gibt sowohl horizontale als auch vertikale Windscherungen). In Innsbruck kommen häufig abrupte Wechsel von Windrichtungen im Bereich der Einmündung des Wipptals in das Inntal vor. Der Pilot hat dann nach dem Durchstarten nach Westen einen Anflug aus dem Oberland von Westen her durchgeführt und das Flugzeug aus Westen kommend sicher gelandet", erklären die Flughafenvertreter dazu. Am 10.12.2023 kam es zu verspäteten Starts der Flüge nach Amsterdam und nach Hamburg. "Der Grund für die Verspätung der Amsterdam-Maschine war ausschließlich der Stau bei Sicherheitskontrolle, aufgrund dessen die Passagierinnen und Passagiere verspätet beim Boarding erschienen sind. Bei der Maschine nach Hamburg gab es an dem Abend zusätzlich noch eine Luftraumbeschränkung der deutschen Flugsicherung für den deutschen Luftraum, wodurch sich der Abflug der eigentlich fertigen Maschine nochmals um ein paar Minuten verzögert hat", informiert der Flughafen über die Hintergründe.

IBK - Mailand

In seiner dritten Anfrage greift GR Manfred Roner den Vorschlag einer Flugverbindung zwischen Innsbruck und Mailand für die Olympischen Winterspiele 2026 auf. LHStv. Georg Dornauer hat dies medial gefordert. Der Flughafen hält dazu fest: "Zunächst einmal muss abgewartet werden, ob und in welchem Umfang Wettbewerbe im Zuge der Olympischen Winterspiele 2026 überhaupt in Innsbruck-Igls stattfinden, nachdem es in Italien dagegen immer noch große Vorbehalte zu geben scheint. Die Tiroler Flughafenbetriebsges.mbH hat deshalb noch keine Gespräche mit irgendeiner beteiligten Organisation geführt, ob – und wenn ja, unter welchen Bedingungen – eine temporäre Flugverbindung zwischen Mailand und Innsbruck eingerichtet werden könnte. Nachdem die Spiele erst im Winter 2026 stattfinden, könnten solche Gespräche noch rechtzeitig mit rund einem Jahr Vorlauf Anfang des Jahres 2025 geführt werden." Außerdem teilt der Flughafen mit: "Sollte es bereits zum Zeitpunkt der Olympischen Winterspiele 2026 Bauarbeiten am Flughafen Innsbruck geben, muss ohnedies eine reibungslose Abfertigung aller Passagierinnen und Passagiere gemäß den behördlichen Anforderungen gewährleistet sein."

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