Erstmalig komplettes Kunstherz erfolgreich implantiert

Ein Team der Innsbrucker Universitätsklinik für Herzchirurgie hat erstmalig in Österreich erfolgreich ein „Total Artificial Heart“, ein komplettes Kunstherz, implantiert. | Foto: TILAK
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Ein Team der Innsbrucker Universitätsklinik für Herzchirurgie hat erstmalig in Österreich erfolgreich ein „Total Artificial Heart“ implantiert. Dieser Eingriff wurde bisher zwei Mal österreichweit durchgeführt. In beiden Fällen sind die Patienten allerdings kurz nach der Operation verstorben.
Etwa sieben Stunden hat der Eingriff Anfang September gedauert, bei dem einem 55- jährigen Tiroler ein komplettes Kunstherz eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu anderen Herzunterstützungs-Systemen, die immer wieder zum Einsatz kommen und die das vorhandene Herz unterstützen, ist in diesem Fall das komplette Herz entfernt und durch das Kunstherz ersetzt worden. Der Patient hat die Klinik bereits verlassen und wird nach einem Reha-Aufenthalt nach Hause gehen können.
Letzte Rettung
Das Team, das neben dem Herzchirurgen Herwig Antretter aus Transplant-Kardiologie und Anästhesie bzw. Intensivmedizin besteht, hatte sich bei dem schwerstkranken und bereits bettlägerigen 55-jährigen entschlossen den Eingriff zu wagen, da es für den Patienten die einzige Überlebensmöglichkeit war. Ein anderes Herzunterstützungs-System konnte nicht eingesetzt werden und eine Transplantation war aufgrund von Begleiterkrankungen nicht möglich. Inzwischen kann der Patient bereits mehrere Stockwerke selbstständig gehen.
Das Kunstherz-System besteht aus dem eigentlichen Kunstherz im Körper und einem Druckluftantrieb außerhalb des Körpers, verbunden über zwei Kunststoff-Schläuche. Die Energieversorgung läuft über Akkus, die der Patient selbstständig tauschen und damit unabhängig mobil sein kann.
„Der Patient ist in einem erfreulich guten Zustand“, erklärt Herzchirurg Herwig Antretter. „Er wird sich jetzt in der Reha vor allem von seinem achtwöchigen Aufenthalt auf der Intensivstation erholen, wird wieder zu Kräften kommen und seine Begleiterkrankung auskurieren. Danach geht er wie geplant nach Hause und wird von uns dann für eine Herztransplantation gelistet“, so Antretter weiter. Dank des Kunstherzens kann der 55- jährige jetzt auch eine mehrjährige Wartezeit überbrücken.

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