Frei im Theater
Höchste Zeit für die Auszeit
Arthur, Leo und Felix sind beste Freunde. Top-Verdiener und privilegiert, wie Felix befindet. Sie haben sich für ein Campingwochenende am Fluss verabredet. Arthur, der staubtrockene Dermatologe und Felix, das Genie, wie Arthur den etwas verweht wirkenden erfolgreichen Werber liebevoll bezeichnet, haben bereits lachwirksam ihre Angeln Richtung Publikum ausgeworfen. Da kommt endlich auch Leo, dauertelefonierender 24/7-Unternehmer dazu, mit einem Stresspegel, welcher Entspannung gar nicht erst aufkommen lässt.
Als Leo und Arthur daher wenig verwunderlich vorzeitig in ihr Hamsterrad zurückflüchten, bleibt Felix am Fluss zurück – und macht auch gar keine Anstalten, wieder in sein altes Leben zurückkehren zu wollen, was die beiden anderen schwer irritiert. Tatsächlich sind ihre „Hatte grad zufällig in der Nähe zu tun“-Besuche wenig dazu angetan, ihre Sorgen zu zerstreuen.
Felix ist für ihre Begriffe ziemlich von der Rolle: Er reinigt lautstark seine Chakren, bewegt sich im Tai-Chi-Style, besucht Eichhörnchen und nutzt den Porsche als Selbstversorgerhochbeet. Die Beweggründe dieser verhaltensauffälligen Wandlung verrät Autor und Kellertheater-Hausherr Manfred Schild, der sein neuestes Stück mit dem treffenden Titel „Auszeit“ auch selbst inszeniert hat, natürlich erst im letzten Abschnitt.
Johann Nikolussi, Stephan Lewetz und Hans Danner, die schon in „Butterbrot“ und „Kunst“ begeisterten, erscheinen einem jedenfalls in kürzester Zeit so vertraut wie die eigenen besten Freunde, mit denen man auch schon längst mal wieder eine Auszeit nehmen sollte. Noch zu sehen bis 11. März.
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