Höllenfeuer und Abendmahl

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(vk). Seit Aschermittwoch sorgt eine unübersehbare Fotoinstallation über dem Altar des Innsbrucker Doms zu St. Jakob für Aufsehen. Es zeigt das letzte Abendmahl, statt eines Tisches sieht man Flammen, Petrus wird als Frau dargestellt, Jesus und die Jünger haben Metal-Shirts und Lederjacken an. Diese Fotoinstallation von Künstlerin Julia Bornefeld mit dem Namen "The burning supper" sorgt vor allem im Internet für Furore. "Warum muss die Konzilskirche ihre eigenen, heiligsten Werte in den Schmutz ziehen und diesem blasphemischen Darstellungen auch noch den Kirchenraum zur Verfügung stellen?", fragt die Plattform pius.info. "Für die einen ist es Kunst, für nicht wenige Gläubige ein Gräuel an heiliger Stätte", so die Internetseite kath.net.

Zum Dialog anregen
Initiiert wurde das Projekt vom Arbeitskreis Kunstraum Kirche. Dieser Initiative ist es vor allem der Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und dem Raum Kirche wichtig. Das außergewöhnliche Fastentuch soll zu diesem Dialog anregen.

Propst Florian Huber selbst gefällt das Altarbild ausgesprochen gut. "Ich lege sehr viel Wert darauf, was im Altarbereich gezeigt wird." Inhaltlich gebe es Aufreger vor allem von Leuten, die sich das Bild noch nie im Dom selbst angesehen haben, das treffe vor allem auf Aussagen im Internet zu. "Ansonsten habe ich überraschend viele positive Rückmeldungen, auch von Leuten, die regelmäßig zum Gottesdienst kommen. Natürlich gibt es auch einige sehr kritische Meinungen, wenn man mit den Leuten dann aber ins Gespräch kommt, können viele auch den positiven Zugang finden", so Huber.

Beispielsweise interpretieren einige Leute den brennenden Tisch als Höllenfeuer. "Auf diese Idee wäre ich nie gekommen", so Huber. Er sehe darin eher ein Symbol dafür, dass man für etwas brennt, Feuer und Flamme für das zu sein, was Jesus bewegt hat und die Frage "Wofür brennen wir?".

Gekostet hat die Installation mit Transport und Herstellung 20.000 Euro, was von Stadt, Land und Dompfarre finanziert wurde. Was mit dem Bild nach Ostern passiert, ist noch unklar.

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